Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1947
Risiken und Konsequenzen klar kommunizieren

Fortbildungsvertrag muss eindeutig sein und Perspektiven aufzeigen

© Jane / stock.adobe.com
Viele Arbeitgeber schließen zusätzliche Verträge ab, wenn sie Mitarbeiter zu einer teuren Fortbildung schicken. Üblicherweise regeln diese dann die Bindungsfrist oder die Rückzahlung der angefallenen Kurskosten bei vorzeitigem Austritt. Jetzt hat das Arbeitsgericht (ArbG) Frankfurt/Oder entschieden, dass die Verträge um einen entscheidenden Punkt zu erweitern sind, damit sie gültig sind.

Arbeitgeber müssen in einem Fortbildungsvertrag nicht nur die üblichen Punkte wie Kostenübernahme, Bindungsdauer oder die Rückzahlung bei vorzeitigem Austritt klären. Zusätzlich muss der Betrieb sich zu den  Karriereperspektiven und Zukunfts-Konditionen äußern. Andernfalls ist die Klausel unwirksam. 

Das geht aus einem Urteil des Arbeits­gerichts (ArbG) Frankfurt/Oder hervor. Das Gericht läutet damit eine neue Runde bei der Gestaltung von Fortbildungsverträgen ein. Im konkreten Fall hatte ein Sach­bearbeiter eine drei­jährige Weiter­bildung zum Verwaltungs­fachwirt angetreten. 

Vorteil muss erkennbar sein

Der Arbeitgeber zahlte seine regelmäßige Vergütung weiter. In seinem Fort­bildungs­vertrag stand, dass der Arbeit­nehmer im Gegenzug drei Jahre nach dem erfolgreichen Abschluss der Prüfung weiter für den Arbeitgeber tätig müsse. Andernfalls müsse er das Brutto­entgelt nebst Arbeitgeber­anteile zur Sozial­versicherung erstatten. Der Arbeit­nehmer kündigte zwei Jahre nach Abschluss der erfolgreichen Prüfung, der Arbeitgeber forderte eine Rück­zahlung der Fort­bildungs­kosten von 8.573,11 Euro. 

Das Gericht akzeptierte die Forderung nicht. Es kritisierte vielmehr, dass der Vertrag keine Angabe darüber enthielt, zu welchen Arbeits­bedingungen der Kläger nach dem Abschluss der Fortbildung beschäftigt sein sollte. Denn, nur wenn dem Arbeit­nehmer eine Perspektive aufgezeigt werde, könne er abschätzen, ob sich der geldwerte Vorteil in Form einer Fortbildung auch für ihn lohnt.

Fazit: Verträge zur Rück­zahlung der Fort­bildungs­förderung müssen Vereinbarungen zur späteren Beschäftigung enthalten.

Urteil: ArbG Frankfurt/Oder vom 21.7.2022, Az.: 2 Ca 84/22

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang