Unternehmen: Betriebsrat spart Führungskräfte
Betriebsräte sparen in deutschen Industrieunternehmen Führungspersonal.
Deutsche Industrieunternehmen haben deutlich flachere Hierarchien als jene in den USA, Großbritannien und in der Schweiz. Kommen hier im Schnitt 26 „Indianer“ auf einen „Häuptling“ (Führungskraft), sind es in den USA gerade mal 7,1, in Großbritannien 10,3 und in der Schweiz 13,6. Das ist das Ergebnis einer Studie eines Teams der Unis in Zürich und Cambridge mit Unterstützung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Grundlage war ein Vergleich von 22 Firmen im Maschinenbau mit mindestens 50 Beschäftigten. Die Begründung für diese Situation: Ein liberaler Arbeitsmarkt erfordere besonders viel Kontrolle. Denn es fehle es an Mechanismen zur Gewährleistung von adäquater Qualifikation, Mitarbeiterbindung und Vertrauensbildung. Daher der Zwang zu Hierarchie und Regeln sowie einer engen Kontrollspanne. Was für die USA einleuchten mag, tut es für die Schweiz wohl kaum. Am Ende bleibt da als Argument und Unterscheidungsmerkmal nur die Arbeitnehmervertretung deutschen Stils. Berufsbildung und ein hoher Anteil interner Beförderungen gelten in Deutschland wie in der Schweiz. „Sobald nur eines dieser Elemente fehlt, nimmt der Überwachungsbedarf erheblich zu“, wollen die Autoren herausgefunden haben.
Fazit: Stimmen die Ableitungen des Autorenteams, spart Ihnen der Betriebsrat reichlich Führungspersonal der mittleren Ebene.