Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2386
Unternehmen | Arbeitsmarkt

Produktivität wird wieder wichtiger

Deutsche Unternehmen haben in den letzten Jahren ihre Produktivität vernachlässigt. Das muss sich zukünftig ändern.
In den nächsten Jahren müssen deutsche Unternehmen wieder stärker auf eine höhere Produktivität achten. Zu diesem Schluss kommen wir aufgrund einer Analyse der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung.  Die hat sich mit den Gründen für das schwache Produktivitätswachstum in Deutschland beschäftigt. Ergebnis: Die Flexibilisierung des deutschen Arbeitsmarktes (Stichwort Hartz IV) hat die Produktivitätsentwicklung deutlich gebremst. Denn bei stagnierenden Löhnen haben Unternehmen wesentlich weniger Anreize, durch technologische Investitionen (z. B. in Maschinen, IT-System) ihre Produktivität zu steigern. Genau das ist in Deutschland in den letzten zehn Jahren passiert. Durch Lohnzurückhaltung und Arbeitsmarkt-Flexibilisierung ist der Faktor Arbeit relativ so preiswert geworden, dass sich Investitionen zur technischen Produktivitätssteigerung weniger lohnten. Die Alternative, nötige Arbeit durch mehr Angestellte erledigen zu lassen, war oft schlicht lohnenswerter. Außerdem gibt es noch einige „weiche“ Faktoren, die die Produktivitätsentwicklung beeinflussen. So habe die Sorge um den Arbeitsplatz aufgrund von Hartz IV stark zugenommen. Das habe zu einer stärkeren „Angstkultur“ bei Angestellten geführt. Folge: Beschäftigte vermeiden systematisch Risiken durch Eigeninitiative. Mitarbeiter vermeiden es beispielsweise häufiger, Vorgesetzte über unnötige Arbeitsschritte und Leerlauf zu informieren – aus Angst, den eigenen Arbeitsplatz überflüssig zu machen. Führungskräfte erhalten weniger Widerspruch, werden autokratischer und verpassen wichtige Innovationsimpulse aus der eigenen Belegschaft. Das hemmt Innovationen. Damit ist die deutsche Wirtschaft in einer Situation wie auch andere Länder mit sehr flexiblen Arbeitsmärkten. Für die Auswirkungen von Lohnentwicklungen auf die Produktivität hat sich folgende Faustformel herauskristallisiert: Ein Prozent weniger Lohnwachstum senkt das Produktivitätswachstum um 0,3 bis 0,5%. Das hat eine Studie der Ökonomen Robert Vergeer und Alfred Kleinknecht aus dem Jahr 2014 ergeben. Grundlage dafür waren statistische Analysen von 20 OECD-Ländern zwischen 1960 und 2004.

Fazit: Deutsche Unternehmen haben in der letzten Dekade stark von der Verfügbarkeit relativ preiswerter Arbeitskräfte profitiert und ihre Produktivität vernachlässigt. Der Faktor Arbeit wird in den nächsten Jahren aufgrund der jetzt schon deutlichen Lohnzuwächse und des absehbaren Fachkräftemangels vielfach teurer werden. Unternehmer werden den Fokus strategisch wieder auf eine größere Produktivitätssteigerungen legen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: KANA Stiftungs- und Vermögensberatung GmbH mit quantagon

KANA geht zusammen mit quantagon nicht hinreichend in die Tiefe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die eigentlich angefragte KANA Stiftungs- und Vermögensberatung GmbH reicht ein Angebot der mit ihr kooperierenden quantagon financial advisors GmbH ein. KANA, ist zu erfahren, könne ergänzend umfassende Beratungsdienstleistungen für Stiftungen anbieten. an. Die Bandbreite der Themen reiche von der Formulierung der Anlagerichtlinie inklusive individueller Regelungen über die Unterstützung der Stiftungsbuchhaltung bis zur Beratung im Umgang mit der Stiftungsaufsicht. Was hat quantagon zu bieten?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Neue EU-Richtlinie

EU macht bei Greenwashing Ernst

Europäische Union © Alterfalter / Fotolia
Die neue Greenwashing-Richtlinie der EU wurde erst Ende Februar erlassen. Inzwischen hat die EU ein erstes Musterverfahren begonnen. Das zeigt, dass die EU Ernst macht. Eine Übergangszeit wird es nicht geben. Die Unternehmen müssen nachweisen können, dass ihre Umweltbehauptungen auch zutreffen.
  • Fuchs plus
  • Emerging Markets ziehen Goldreserven aus den USA ab

Zweifel an der Stabilität der USA wachsen

Übereinandergestapelte Goldbarren © Filograph / Getty Images / iStock
Mit Blick auf die USA werden einige Länder nervös. Die Zweifel an der wirtschaftlichen und finanziellen Solidität wachsen - vor allem in einigen Emerging Markets. Hinzu kommen Bedenken hinsichtlich der Rechtstreue der USA. DAs hat zu beachtlichen Bewegungen am Goldmarkt geführt. Etliche Länder ziehen Goldreserven aus den USA ab. FUCHSBRIEFE analysieren, was dahinter steckt.
  • Fuchs plus
  • Unterhauswahlen in Großbritannien

Labour wird einen Koalitionspartner brauchen

In Großbritannien deutet sich eine Wahlüberraschung bei den anstehenden Unterhauswahlen an. Aller Voraussicht nach wird Labour die Wahl gewinnen. Aber es ist auch wahrscheinlich, dass die Partei einen Koalitionspartner brauchen wird. Das wird sich auf die Regierungsarbeit auswirken.
Zum Seitenanfang