Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2382
Unternehmen | Arbeitsmarkt

Produktivität wird wieder wichtiger

Deutsche Unternehmen haben in den letzten Jahren ihre Produktivität vernachlässigt. Das muss sich zukünftig ändern.
In den nächsten Jahren müssen deutsche Unternehmen wieder stärker auf eine höhere Produktivität achten. Zu diesem Schluss kommen wir aufgrund einer Analyse der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung.  Die hat sich mit den Gründen für das schwache Produktivitätswachstum in Deutschland beschäftigt. Ergebnis: Die Flexibilisierung des deutschen Arbeitsmarktes (Stichwort Hartz IV) hat die Produktivitätsentwicklung deutlich gebremst. Denn bei stagnierenden Löhnen haben Unternehmen wesentlich weniger Anreize, durch technologische Investitionen (z. B. in Maschinen, IT-System) ihre Produktivität zu steigern. Genau das ist in Deutschland in den letzten zehn Jahren passiert. Durch Lohnzurückhaltung und Arbeitsmarkt-Flexibilisierung ist der Faktor Arbeit relativ so preiswert geworden, dass sich Investitionen zur technischen Produktivitätssteigerung weniger lohnten. Die Alternative, nötige Arbeit durch mehr Angestellte erledigen zu lassen, war oft schlicht lohnenswerter. Außerdem gibt es noch einige „weiche“ Faktoren, die die Produktivitätsentwicklung beeinflussen. So habe die Sorge um den Arbeitsplatz aufgrund von Hartz IV stark zugenommen. Das habe zu einer stärkeren „Angstkultur“ bei Angestellten geführt. Folge: Beschäftigte vermeiden systematisch Risiken durch Eigeninitiative. Mitarbeiter vermeiden es beispielsweise häufiger, Vorgesetzte über unnötige Arbeitsschritte und Leerlauf zu informieren – aus Angst, den eigenen Arbeitsplatz überflüssig zu machen. Führungskräfte erhalten weniger Widerspruch, werden autokratischer und verpassen wichtige Innovationsimpulse aus der eigenen Belegschaft. Das hemmt Innovationen. Damit ist die deutsche Wirtschaft in einer Situation wie auch andere Länder mit sehr flexiblen Arbeitsmärkten. Für die Auswirkungen von Lohnentwicklungen auf die Produktivität hat sich folgende Faustformel herauskristallisiert: Ein Prozent weniger Lohnwachstum senkt das Produktivitätswachstum um 0,3 bis 0,5%. Das hat eine Studie der Ökonomen Robert Vergeer und Alfred Kleinknecht aus dem Jahr 2014 ergeben. Grundlage dafür waren statistische Analysen von 20 OECD-Ländern zwischen 1960 und 2004.

Fazit: Deutsche Unternehmen haben in der letzten Dekade stark von der Verfügbarkeit relativ preiswerter Arbeitskräfte profitiert und ihre Produktivität vernachlässigt. Der Faktor Arbeit wird in den nächsten Jahren aufgrund der jetzt schon deutlichen Lohnzuwächse und des absehbaren Fachkräftemangels vielfach teurer werden. Unternehmer werden den Fokus strategisch wieder auf eine größere Produktivitätssteigerungen legen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang