Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2489
Home-Office: Kehrtwende nur mit Betriebsrat

Rückschlag für Allianz RE im Home-Office-Streit gegen Betriebsrat

© insta_photos / Getty Images / iStock
Trigema Chef Wolfgang Grupp brachte es auf den Punkt: „Wenn einer im Homeoffice arbeiten kann, ist er unwichtig“. Und: Zweifel an der Produktivität der Beschäftigten bei mobiler Arbeit gibt es schon länger. Jetzt hat das Landesarbeitsgericht München die Attraktivität des Modells für Betriebe weiter eingeschränkt: Mit der Flexibilität ist es ebenfalls nicht mehr weit her.

Besteht in einem Unternehmen eine Betriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten, darf der Arbeitgeber laut Beschluss des Landesarbeitsgerichts (LAG) München davon abweichende Präsenztage nicht einseitig festlegen. Tut er das dennoch, verstößt er gegen das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats und muss die entsprechende Anweisung zurücknehmen. 

Damit sind den Betrieben bei der Beendigung von mobiler Arbeit engere Grenzen gesetzt, die zu berücksichtigen sind. Damit verliert das Arbeitsmodell weiter an Attraktivität.

Neues Modell fehlt eine Betriebsvereinbarung

Grundlage für mobiles Arbeiten ist bei der Allianz RE in München eine Betriebsvereinbarung.  Darin war vorgesehen, dass Beschäftigte auf freiwilliger Basis in Abstimmung mit ihrem Vorgesetzten mobil bzw. im Homeoffice arbeiten durften. Vorgaben für sog. Präsenztage im Betrieb gab es nicht. Festgelegt war lediglich, dass der „deutlich überwiegende Teil der Arbeitszeit“ im Büro abzuleisten ist. 

Das Unternehmen wollte die bisherige Praxis auslaufen lassen. Der Versicherer ordnete, nach ergebnislosen Verhandlungen mit dem Betriebsrat, einseitig vier Präsenztage pro Monat sowie Anwesenheitspflicht im Betrieb aus bestimmten betrieblichen Gründen an. Dagegen zog der Betriebsrat vor das Arbeitsgericht und klagte seine Mitbestimmungsrechte nach § 87 Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) ein. Mit Erfolg.

Fazit: Wird in einem Betrieb mobil gearbeitet, darf der Arbeitgeber die. Präsenztage nicht ohne den Betriebsrat einseitig festlegen.

Urteil: LAG München vom 10.8.2023, Az.: 8 TaBVGa 6/23

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang