Verlustabzug bei einer Organschaft kann verloren gehen
© Yingko / stock.adobe.com
Mehrere Eigentümer eines Unternehmens lagen mit dem Finanzamt im Clinch. Unterjährig gab es einen Wechsel der Gesellschafter des Unternehmens. Das Finanzamt wollte darum die Kürzung des Gewerbeertrags verweigern. Zurecht?
Scheidet ein Gesellschafter aus einer Personengesellschaft aus, geht der auf ihn entfallende Verlustabzug unter. Das gilt auch bei einer Organschaft (Organträger in Verbindung mit Organgesellschaften), so das Finanzgericht Münster (FG). Im vorliegenden Fall kam es zu einem Gesellschafterwechsel, bei dem mehrere Gesellschafter ihre Anteile (insgesamt 97%) in eine GmbH einbrachten.
Die Organträgerin erwirtschaftete in dem Jahr einen Verlust, die Organgesellschaften einen Gewinn. Die Betriebsprüfung ergab, dass 97% des Gewerbeverlustes der Organträgerin wegen entfallener Unternehmeridentität untergehen. Der Einspruch dagegen blieb erfolglos.
Fazit: Ein Verlustabzug geht unter, wenn ein Gesellschafter seine Gesellschaftsanteile an eine andere Personengesellschaft veräußert.
Urteil: FG Münster vom 21.03.2023 - 11 K 2517/21 G
