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Zinsstruktur im Euroland noch immer positiv

Bleibt Euroland von einer Rezession verschont?

Abwärts deutende Pfeile in einem Börsendiagramm. © peshkov / stock.adobe.com
Die Zinsstrukturkurve ist die Differenz zwischen dem Zinssatz für eine kurz- und eine längerfristige Anleihe. Idealerweise sollte es weniger kosten, Geld für zwei Jahre auszuleihen als für zehn Jahre. Dies liegt, kurz gesagt, am Wertverlust des Geldes durch Inflation. Eine gesunde Zinsstrukturkurve sollte daher ansteigen. Das tut sie derzeit nirgends.

Der Fall des Euro zum Dollar ist auch bei pari noch nicht gestoppt. Die Zinsstrukturkurven für die Schwergewichte im Euroland Deutschland, Frankreich und Italien geben derzeit ein Fehlsignal. Sie sind allesamt im positiven Bereich, in den USA dagegen unter Wasser. Eine inverse Zinsstruktur wie in den Vereinigten Staaten, bei der die kurzfristigen Zinsen höher sind als die langfristigen, gilt allgemein als verlässlicher Indikator für eine anstehende Schrumpfung des Bruttoinlandsproduktes einer Volkswirtschaft.

Europa würde demzufolge, anders als Amerika, von der Rezession verschont bleiben. In UK ist die Zinsstruktur im Laufzeitbereich von 1 bis 3 Jahre negativ, danach liegt sie auf der Nulllinie. Wir haben zur Veranschaulichung jeweils die Renditen der verschiedenen Laufzeiten von den Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen abgezogen.

Europas Notenbank trottet hinterher – das verfälscht das Bild

Vollständig wird das Bild erst, wenn man einen Blick auf die jeweiligen Leitzinsen wirft. Die Fed Funds Rate in USA ist bei 2,5%, die Bank of England hat den Leitzins bereits auf 1,75% hochgeschraubt, die EZB trottet hinterher und verlangt gerade mal 0,5% für frisches Geld. Da alle Notenbanken inzwischen eine verschärfte Gangart angekündigt haben – für Euroland wird über eine Zinsanhebung um 0,75% auf dann 1,25% gesprochen –, werden mit großer Sicherheit auch die Euroländer noch im Herbst unter Wasser tauchen und eine negative Zinsstruktur aufweisen.

Fazit: Der Euro ist noch nicht gerettet, ein weiteres Abtauchen wahrscheinlich. Die konjunkturellen Voraussetzungen sind wegen der Energiekrise in Euroland schlechter als in den USA. Die Unternehmen werden möglicherweise noch einige deutliche Zinsschritte verkraften müssen. Oder, schlimmer noch, die in ihrer Glaubwürdigkeit bereits deutlich angeschlagene EZB verliert die Kontrolle über das Zinsgeschehen und die Inflation. Auch das ist ein mögliches Szenario, das den Euro belastet.
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