Das Corona-Gespenst erschreckt die Finanzmärkte
Das Stimmungsbarometer der Finanzmärkte steht auf Panik. Das Virus-Gespenst geht um. Die Kurse brechen ein. Denn die Investoren fahren die Risiken ihrer Portfolios herunter. Sie fürchten die Auswirkungen der fortlaufenden Ausbreitung des neuen Corona-Virus.
Besonders betroffen davon sind naturgemäß die Emerging Markets. Deren Titel büßten allein in der letzten Woche laut Bloomberg rund 1,1 Billionen Dollar (1.100 Mrd. Dollar) Marktwert ein. Parallel dazu schrumpften auch die effektiven Zuflüsse in die Emerging Markets. Nach Schätzungen des Institute of International Finance (IIF) gingen sie von rund 40,2 Mrd. Dollar im Januar auf rund 3,5 Mrd. Dollar im Februar zurück.
Irrationale Panik. Wieder einsteigen, bitte
Wir halten diese Panik für irrational. Denn es ist bislang nicht erkennbar, dass diese Grippewelle zu einem dauerhaft niedrigeren und flacheren Wachstumstrend führen könnte. Salopp formuliert: Die Weltwirtschaft nimmt sich momentan eine Grippe-Auszeit von ein paar Wochen und wird anschließend weiter arbeiten wie zuvor.
In den Daten bildet sich das als V-förmiger Verlauf ab mit einem scharfen Einbruch über ein bis zwei Quartale gefolgt von einer ebenso steilen Erholung. Es sind bereits erste Anzeichen erkennbar, dass sich die chinesische Wirtschaft langsam wieder normalisiert und die Kapazitätsauslastung wieder steigt: Der Energieverbrauch und die Transportleistungen ziehen zumindest auf lokaler Ebene (Peking, Shanghai) schon wieder an.