Deutsche entdecken Anleihen und Festgeld für sich
Positiv ist auch, dass das Geldvermögen der Privathaushalte insgesamt ansteigt. Es wuchs im 1. Quartal um 146 Mrd. Euro auf 7,4 Bio. Euro. Auch in Aktien (+1,3 Mrd.) und Investmentfonds (+12,1 Mrd.) investieren die Deutschen weiter, wenn auch mit abnehmender Dynamik. Die Verbindlichkeiten der Privathaushalte blieben mit 2,1 Bio. Euro konstant.
Sparer wehren sich gegen inflationsbedingten Vermögensverlust
Die Zahlen zeigen einerseits, wie durch die Stärke des deutschen Arbeitsmarktes sich trotz der Rezession die Vermögen weiter aufbauen. Sie unterstreichen damit, dass der deutsche Wohlstand an der Stärke der Wirtschaft hängt. Auf der anderen Seite zeigen sie, wie Inflation und steigende Zinsen die Sparer auf die Suche nach (vermeintlich) sicheren verzinsten Anlagen bewegen.
Bislang geben aber nicht alle Banken die steigenden Zinsen an ihre Kunden weiter. Das zeigt der "Retail Banking Monitor 2023" von Strategy&, einer Tochterfirma des Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC). Die europäischen Banken nutzen derzeit die steigenden Zinsen, um ihre Margen zu verbessern. Die Privatkundenbanken verzeichneten 2022 im Betriebsgewinn ein Plus von 18%. Aus unserer Sicht deutet das an, dass die Einlagezinsen noch weiter steigen werden.
Per ETF in günstig bewertete Euro-Banken investieren
Wer nicht warten will bis seine Bank die Zinsen erhöht, sollte ein Investment in den europäischen Banken-Sektor erwägen. Ein geeigneter ETF, mit dem Sie in 45 Euro-Banken investieren können, ist der iShares STOXX Europe 600 Banks UCITS ETF (ISIN: DE 000 A0F 5UJ 7). Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der im ETF enthaltenen Banken liegt bei moderaten 8,55. Die Ausschüttungsrendite des Indexfonds liegt bei attraktiven 5,5%. Das ist oberhalb der aktuellen Festgeldangebote.