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Gaskraftwerke als Fundament der Wasserstoff-Wirtschaft

Erdgas-Dekade voraus

Ein angeschalteter Gasherd. © by.studio / Fotolia
In den kommenden Jahren müssen viele neue Gaskraftwerke gebaut werden. Sie sind zwingend nötig, um die Energieversorgung zu stabilisieren. Zudem ist der Ausbau der Gaskraftwerke ein Teil des Fundaments für die angestrebte Wasserstoff-Wirtschaft.

In den kommenden acht Jahren müssen 23 GW Gas-Kraftwerksleistung neu gebaut werden. Zumindest wenn, wie im Koalitionsvertrag als Ziel ausgegeben, die Kohlekraftwerke bis 2030 abgeschaltet werden sollen. Aber selbst wenn der Kohleausstieg verzögert werden würde, ist noch ein Zubau von 15 GW Gaskraftwerksleistung nötig. Das zeigt eine Analyse des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität Köln (Ewi). 

In den Planungen klafft noch eine riesige Lücke. Denn aktuell sind nur 2,3 GW neue Kraftwerke geplant. Die aktuell schon im Betrieb befindlichen Gaskraftwerke haben eine Kapazität von 31 GW (Steinkohle und Braunkohle derzeit je 20 GW Kapazität). Damit wird der Verbrauch von Erdgas in diesem Jahrzehnt trotz starkem Ausbau der erneuerbaren Energien nochmals enorm zunehmen. 

Windkraft dümpelt vor sich hin

Denn auch vom Ausbau der Windkraft ist keine signifikante Entlastung zu erwarten. Gerade erreichen uns dazu die neuen Ausbauzahlen vom Bundesverband Windenergie - und die sind ernüchternd. "Die Lücke zwischen Zielen und Realität werden immer größer", bestätigt Ingbert Liebing, Bundesgeschäftsführer bei Verband Kommunaler Unternehmen (VKU). Demnach wurden weniger als 2 GW Onshore-Leistung im Jahr 2022 errichtet. Weit mehr als 5 GW p.a. wären nötig.

Vor diesem Hintergrund war der Schlagabtausch beim Antrittsbesuch von Emmanuel Macron in Brüssel als EU-Ratsvorsitzender am Mittwoch erstaunlich. Der Präsident des EU-Landes, dessen Strom zu 85% aus Atomkraftwerken kommt, mahnte an, dass Europa in einem "engen Dialog und Beziehungen" mit Russland stehen müsste. Dem hielt der deutsche EU-Abgeordnete und Fraktionsvorsitzende der EVP Manfred Weber (CSU), entgegen, dass "Nordstream 2 bei einer weiteren Eskalation nicht genutzt" werden dürfe. Dabei ist es insbesondere für Deutschland entscheidend, ein gutes politisches Verhältnis und enge wirtschaftliche Beziehungen zu Russland zu unterhalten. Denn ohne das russische Gas hat Deutschland ein Versorgungs- und Energieproblem - und das können auch die USA mit ihrem Fracking-Gas nicht lösen. 

Gaskraftwerke können auch mit Wasserstoff betrieben werden

Strategisch sind die Investitionen in die Gaskraftwerke ebenfalls sinnvoll. Denn die neuen Gaskraftwerke können auch mit Wasserstoff betrieben werden. Sie könnten somit zu einer Übergangstechnologie avancieren, die den sukzessiven Einstieg in die Wasserstoff-Wirtschaft ermöglicht. Die neuen Kraftwerkstypen könnten dann nach 2045 emissionsfrei mit H2 betrieben werden. Und Gaskraftwerke helfen, auch in Zeiten der Dunkelflaute (also ohne Sonne und Wind) die Stromversorgung sicherstellen. 

Ein erstes derartiges Kraftwerk mit 34 MW Leistung, das auch mit reinem Wasserstoff betrieben werden kann, wird RWE in Lingen (Emsland) bis Mitte 2024 errichten. Die Turbinen kommen von Kawasaki Heavy Industries. Auch Siemens Energy bietet derartige Modelle schon an.

Fazit: Die 20er Jahre werden eine Erdgas-Dekade. Der Ausbau der Kraftwerke erfüllt dabei zwei Aufgaben. Sie sichern die Energieversorgung und die Gaskraftwerke werden das Fundament der angestrebten deutschen Wasserstoff-Wirtschaft - auch das geht nur mit Russland.
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