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Die Autofirmen erwarten längeren Chips-Mangel

Fertigung mit angezogener Handbremse

Innenraum eines BMW. Copyright: Pexels
Der extreme Chip-Mangel, der die Fahrzeugproduktion aller Autohersteller reduziert, dürfte länger anhalten als noch vor kurzem angenommen worden war. Zahlreiche Autofirmen passen gerade ihre Erwartungen an.

Der krasse Chip-Mangel in der Autoindustrie könnte das gesamte Jahr 2022 andauern. Damit fährt dieser für Deutschland so wichtige Industriezweig weiter mit angezogener Handbremse. Die Gründe:

  • Die Autoindustrie konkurriert mit anderen zahlungsbereiten Abnehmern. Nur rund acht Prozent aller Chips werden in Fahrzeuge verbaut.
  • Computer- und Handy-Herstelller sind bedeutendere Abnehmer von Chips als Autofirmen. Sie haben damit mehr Marktmacht. In der Weltrangliste der Abnehmerfirmen rangiert Apple an der ersten Stelle und der erste Autoproduzent auf Rang acht.
  • Die Ausweitung der Chipsproduktion benötigt nicht nur relativ viel Zeit. Sie ist auch sehr viel teurer als ursprünglich angenommen. Der größte Chips-Produzent, die taiwanesische TSMC, hat die Gesamtinvestition seines Expansionsplans auf mehr als 100 Milliarden US-Dollar veranschlagt. Davon soll ein wesentlicher Teil auf ein neues Werk in Japan entfallen. Die EU will für neue Chips-Produktionsanlagen in Europa bis zum Jahre 2030 etwa 25 bis 30 Milliarden Euro bereitstellen. 
  • Chips ist nicht gleich Chip. Je kleiner aber Losgrößen sind, desto geringer ist die Priorität bei der  Fertigung. Die Autofirmen benötigen unterschiedliche Chips. Für ein kleines Elektroauto sind überwiegend andere Chips erforderlich als für einen schweren Off-Roader.
  • Zugleich geht die Chips-Entwicklung in immer neue Felder. Die Autoindustrie geht aber bisher nicht mit. Die neuen winzigen Nano-Chips mit ihrer extrem hohen Leistungsfähigkeit und gleichzeitig besonders geringem Energieverbrauch sollen eine große Zukunft haben. Aber Chips in der anvisierten 2 Nanometer - Klasse werden von den Autofirmen so gut wie nicht benötigt.
  • Die Einkaufspolitik nicht nur der Autohersteller verzerrt den Markt. Das macht ihn für die Einkäufer intransparenter. Die Autofirmen haben aufgrund der Knappheit viel mehr Chips bestellt als sie tatsächlich benötigen. Allein im März dieses Jahres lagen die Chips-Bestellungen der Autofirmen weltweit rund 40 Prozent über dem echten Bedarf. Einzelne Autohersteller bieten von sich aus den Lieferanten Preise an, die über den Listenpreisen der Hersteller liegen.

Fazit: Die Entwicklung wird den Autohandel im neuen Jahr weiterhin stark beeinträchtigen. Die Lieferfristen für Neuwagen werden eher noch länger werden.

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