Business as usual
Exporte nach Russland werden weiter staatlich verbürgt. Nicht einmal der Preis dafür wird trotz des höheren Risikos angehoben.
Von den Wirtschaftssanktionen bleiben die Bürgschaften des Bundes für Investitionen in Ausfuhren nach Russland unberührt. Obwohl in Russland zwischenzeitlich vom Föderationsrat sogar Enteignungen ausländischer Unternehmen und das Einfrieren ausländischer Konten geprüft wurden, blieb die Bonität des Landes beim staatlichen deutschen Ausfuhrbürgen Hermes davon unberührt. Über eine Neueinstufung des Russland-Risikos (derzeit Stufe 3 von 7) wird die OECD turnusgemäß erst Anfang 2015 beraten, sagt uns das Bundeswirtschaftsministerium. Der Bund bürgte Ende 2013 für Russland-Investitionen in Höhe von 8,1 Mrd. Euro. Im 1. Halbjahr 2014 kamen Bürgschaften für Waren im Wert von 1,1 Mrd. Euro hinzu. Damit lag Russland trotz eines Rückgangs um 200 Mio. Euro hinter der Türkei auf Rang 2 der Bürgschafts-Liste. Von Bürgschaften ausgenommen sind nur von den Sanktionen erfasste Lieferungen.
Fazit: Die Bundesregierung setzt im Russlandgeschäft insgesamt weiterhin auf Business as usual. Eine Dramatisierung der Situation ist deshalb nicht angebracht.