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Frachtschiffe künftig mit erheblich kürzerer Fahrzeit unterwegs

Russland macht den Weg durch die Arktis frei

Auch wenn man mit Russland seltener Träume (als Albträume) in Verbindung bringt, kommen für die Seeschifffahrt ausgesprochen positive Nachrichten aus Moskau. Denn die Russen wollen einen Seeweg freimachen, der die Fahrzeit von China nach Europa um 40% verkürzt. Neuere Entwicklungen machen es möglich.

Schon bald können Schiffe von China nach Europa mit 40% kürzerer Fahrzeit als bisher verkehren. Denn Russland macht den Weg durch die Arktis frei. Im russischen Parlament sind die Voraussetzungen dafür bereits im Dezember 2018 geschaffen worden, die Arktis-Schifffahrtsroute ganzjährig befahrbar zu machen. Bisher nutzen die Schiffe die deutlich längere Route durch den Suez-Kanal. Nach russischen Angaben dürfte der Ganzjahresbetrieb ab 2024 realistisch sein. In die Kosten teilen sich Rosatom und der russische Staat.

Die fortschreitende Erderwärmung macht das Projekt erst möglich. Aber auch die ständige Verfügbarkeit von zuverlässigen Navigationseinrichtungen und leistungsstarken Eisbrechern. Denn Pläne für eine Verkehrssteigerung in den eisigen nördlichen Gewässern gibt es schon seit langem.

Zuständigkeitsstreit beigelegt

In Moskau sind die Würfel für die Zuständigkeiten gefallen. Bisher war allein das russische Verkehrsministerium für den Schiffsbetrieb auf der Arktis-Route zuständig. Durch den jüngsten Parlamentsbeschluss geht nun ein großer Teil der technisch-wirtschaftlichen Verantwortung auf die russischer Nuklearbehörde, Rosatom, über. Das Verkehrsministerium bleibt lediglich für die Vergabe der Betriebsgenehmigungen für die Schiffe in den Betrieb der Arktis-Route eingeschaltet.

Gegenwärtig baut Rosatom eine spezielle Flotte von 8 Eisbrechern auf. Darunter 5 schwere und 3 mittelschwere Schiffe. Sie müssen regelmäßig plötzlich im Eis eingeschlossenen Frachtern den Fahrweg freimachen. Die Schiffe sollen spätestens in 10 Jahren zur Verfügung stehen. Mit nuklearem Antrieb können die Schiffe schier endlos im Betrieb bleiben und müssen nicht immer wieder zum Auftanken in Häfen zurückkehren. Hinzu kommen noch 4 leichte Eisbrecher. Sie werden nicht nuklear, sondern mit verflüssigtem Erdgas betrieben.

Zeit- und Geldersparnisse

Die wesentlich kürzere Fahrzeit auf der Arktis-Route spart nach russischen Angaben durchschnittlich eine Million US-$ je einfacher Fahrt. Dabei geht es nicht nur um den Einsatz von Container-Schiffen, wie sie vor allem der dänische Maersk-Konzern hier fahren will. Nicht weniger interessant ist der Betrieb von Massengutfrachtern, wie sie schon heute auf der Arktis-Route vom russischen Rohstoffkonzern Norilsk Nickel und von den beiden Gaskonzernen Gazprom und Novatek sowie dem Ölkonzern Gazprom Neft gefahren werden.

Bisher wird die arktische Route vor allem im Sommer und Herbst befahren. 2017 erreichte die Beförderungsleistung hier 10,7 Mio. t oder 40% mehr als im Vorjahr. 2018 waren es etwa 18 Mio. t. Für 2019 geht Rosatom von voraussichtlich 29 Mio. t aus.

Fazit: Ein Beispiel dafür, dass der weltweite Temperaturanstieg nicht nur Nachteile mit sich bringt. Und eine gute Nachricht für den Welthandel.

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