China verkündet: „Crash beendet“
Peking hat den Crash für beendet erklärt. Die Börsen erholen sich, aber die Unsicherheit bleibt.
Das ist für uns die Top-Nachricht der Woche – die wir mit einem asiatisch-zurückhaltenden Lächeln aufnehmen. Chinas Zentralbankgouverneur Zhou Xiaochuan erklärte beim G20-Treffen in der Türkei, es gebe „keine Basis für eine langfristige Abwertung der chinesischen Währung und dauerhaft fallende Börsenkurse.“ Auch in Japan steuert die Politik weiter die Märkte. Der Nikkei raste um 7,7% an einem Tag nach oben. Auslöser war, dass Tokio Steuererleichterungen für Unternehmen und mehr Aktienkäufe von Pensionsfonds in Aussicht stellte. Die Börsen legten eine Erholungs-Rally hin. Diese trieb den DAX auf 10.500 Punkte. Damit verläuft der Kurs in der von uns prognostizierten Range. Wir gehen aber weiter davon aus, dass der DAX ein Potenzial bis maximal 10.800 Punkte nach oben hat. Darüber wird die Luft dünn – und wir rechnen mit erneuten Rückschlägen. Anleger können momentan strategisches und taktisches Handeln kombinieren. Aus taktischer Sicht bieten die recht hohen Schwankungen durchaus gute Möglichkeiten, in relativ überschaubarer Zeit teils ansehnliche Gewinne zu machen (vgl. FUCHS-Depot S. 6). Für Strategen bieten sich wegen der hohen Volatilität gute Einstiegschancen. In diversen Titeln und Märkten können Sie strategische Positionen auf- und ausbauen. Auch wenn der DAX die Marke von 10.000 Punkten momentan hält: Wir kalkulieren weiter ein, dass der Index nochmal darunter abtaucht. Das würden wir nutzen, um in den Markt einzusteigen. Die hohen Kursschwankungen bleiben auf der Agenda. Über Nacht werden sich die Konjunktur-Befürchtungen für das Reich der Mitte nicht in Luft auflösen. Viele Marktteilnehmer beobachten mit Argusaugen, wie sich die reale Lage dort entwickelt und in den Bilanzen der Unternehmen sichtbar wird. Ein anderer Unsicherheitsfaktor ist die Parlamentswahl in Griechenland (20.09.). Gut möglich, dass nach dem Urnengang erneut über die von den Gläubigern geforderten Sparmaßnahmen diskutiert wird. Ein weiteres Abrutschen des Ölpreises ist durchaus denkbar. Das könnte den Börsianern den Risiko-Appetit verderben. Zwar zeigt der Ölpreis weiter Stabilisierungstendenzen um die Marke von 50 US-Dollar je Fass (Brent). Das ist gut für diverse Ölförderer – Unternehmen wie Staaten. Insbesondere die Golfstaaten haben momentan mit dem Niedrigpreis zu kämpfen, da die Mindereinnahmen ihre Staatshaushalte massiv belasten. Ein schneller Anstieg ist jedenfalls ausgeschlossen. Denn insbesondere in den USA hat die Fracking-Technologie einen enormen Produktivitätssprung gemacht. Heute reichen von den 1.200 Fördertürmen schon 400 aus, um die gleiche Menge Öl aus dem Boden zu pumpen wie vor fünf Jahren. Die sehr flexible Fracking-Industrie ist damit die beste Versicherung der Amerikaner gegen einen starken Preisanstieg beim Schwarzen Gold. Das wiederum ist gut für die Welt-Konjunktur.
Fazit: Die fundamentale Großwetterlage ist unverändert, die akute Unsicherheit weiter hoch. Das zeigt sich in anhaltend hohen Schwankungen und belegt die Abhängigkeit der Märkte von Notenbanknachrichten.