China verringert seine Abhängigkeit vom Öl
Seit Montag wird Erdöl erstmals in Yuan gehandelt. Auf dem traditionell US-Dollar-dominierten Ölmarkt ist dies ein Novum. In der auf zweieinhalb Stunden begrenzten Handels-Session wechselten 15,4 Mio. Barrel Öl den Besitzer. Damit lag das Handelsvolumen des „Petro Yuan" sogar höher als das Volumen des Brent-Öl-Kontraktes – jedenfalls im Asien-Handel.
China ist der weltweit zweitgrößte Erdöl-Verbraucher und hat im vorigen Jahr die USA als größter Importeur von Rohöl überholt. Mit dem Öl-Kontrakt in Yuan wollen die Chinesen ihre Abhängigkeit vom US-Dollar weiter verringern.
Ölförderung stagniert durch Sanktionen
Unterdessen klettert der Ölpreis wieder in die Nähe der Jahreshöchststände. US-Öl der Sorte WTI (West Texas Intermediate) notiert mit 64,70 USD nur rund zwei Dollar unter den Januarhochs. Zwar steigt die US-Ölproduktion (Fracking) weiter an. In der vergangenen Woche kletterten die Rig Counts, also die Zahl der aktiven Ölbohrungen, um vier auf 804. Das ist der höchste Stand seit drei Jahren. Doch gleichzeitig kommt durch die US-Sanktionen gegen Venezuela weniger Öl auf den Markt. Zudem belasten Sorgen vor neuen Iran-Sanktionen.
Parallel dazu bleibt die Nachfrage nach Öl hoch. Die US-Öllagerbestände sanken um 2,6 Mio. Barrel, stärker als von Marktanalysten erwartet.
Der Preisanstieg am Ölmarkt bleibt fundamental unterstützt. Kurzfristig könnte sich die Aufwärtsdynamik erneut beschleunigen. Springt der Ölpreis über das aktuelle technische Widerstandsniveau von 66,70 USD je Barrel, hätte er Luft bis 85 USD.
Fazit: Langerfristige Anleger greifen zu einem ungehebelten Öl-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A1N 49P 9). Trader nutzen ein Hebelzertifikat (z. B. Turbo Bull OS auf WTI Nymex ISIN: DE 000 CV8 PQ7 7, K.O. Schwelle: 58,3704 USD, Hebel ca. 10) und spekulieren auf einen dynamischen Bruch des technischen Widerstands.