Das Angebot an Weizen schrumpft
Nach dem kräftigen Kursanstieg Ende Juli hat sich die Preisrally bei Weizen wieder spürbar abgekühlt. Handelte der Agrarrohstoff Ende Juni noch auf einem Jahreshoch bei rund 560 US-Cent je Scheffel, notiert der aktuelle Futurekontrakt auf Weizen an der Warenterminbörse in Chicago bereits rund 10% tiefer bei nur noch 478 US-Cent je Scheffel.
Auf dem aktuellen Preisniveau finden mittelfristig orientierte Anleger nun wieder eine interessante Einstiegsgelegenheit. Denn die Relation von Angebot und Nachfrage verschiebt sich.
Hitzesommer fordert seinen Tribut
Fundamental spricht einiges für steigende Getreidepreise. So hat der Internationale Getreiderat IGC seine Prognose für die weltweite Weizenernte 2019/20 um sechs Millionen Tonnen auf 763 Mio. Tonnen nach unten revidiert. Dies liegt vor allem an einer um knapp vier Millionen Tonnen gesenkten Ernteprognose für Russland sowie einer um 2,5 Millionen Tonnen niedrigeren Weizenernte in der EU. Für den weltweiten Verbrauch rechnet das IGC hingegen nur mit einer leichten Kürzung.
Unter dem Strich dürften die Lagerbestände in den wichtigsten Exportländern nun nicht mehr steigen, sondern unverändert bei 67 Millionen Tonnen verharren. Auch die EU-Kommission nahm Abwärtsrevisionen bei ihren Ernteprognosen vor. Sie revidierte ihre Schätzung für die EU-Weichweizenernte geringfügig auf 141,3 Millionen Tonnen.
Aus technischer Sicht ist der Weizenpreis zwischen 460 und 480 US-Cent je Scheffel zunächst einmal unterstützt. In diesem Bereich dürfte der aktuelle Rücksetzer auch aufgrund der fundamentalen Entwicklung aller Voraussicht nach aufgefangen werden. Insofern bietet sich Anlegern ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis.
Fazit: Die Ernteprognosen für Weizen werden nach unten korrigiert. Dies dürfte sich früher oder später im Preis widerspiegeln. Mittelfristig orientierte Anleger beginnen langsam mit dem Aufbau von Long-Positionen. Dafür eignet sich ein ungehebelter Weizen-ETC (Beispiel: ISIN: DE 000 A0K RJ9 3).