Der Platinpreis leidet unter Überschüssen
Der Preis des Edelmetalls Platin bewegt sich weiter in einem langfristigen Bärenmarkt. Zwar legte der Platinpreis seit dem Jahrestief Mitte August (FD vom 10.08.) bis Anfang November eine kleine Zwischenrally auf das Parkett. Mittlerweile entweicht die Luft hier aber bereits wieder.
Rund 15% kletterte der Platinpreis während dieser Zeit. Unser angepeiltes Kursziel (900 USD) wurde um gerade einmal 20 USD je Feinunze verfehlt. Gut die Hälfte dieser schnellen Kursgewinne hat das Edelmetall binnen Monatsfrist wieder abgegeben.
Auch fundamental spricht vieles für weiter sinkende Notierungen. Denn der globale Platinmarkt dürfte in diesem und im kommenden Jahr um etwa eine halbe Mio. Unzen überversorgt sein. Zu dieser Einschätzung kommt jedenfalls das World Platinum Investment Council (WPIC) in seinem jüngsten Marktbericht. Das WPIC hob seine Überschussprognose für 2018 von 295.000 Unzen auf 505.000 Unzen an und erwartet in 2019 einen Überschuss von 455.000 Unzen.
Ob die Unterstützung hält bleibt fraglich
In den vergangenen Jahren hat sich die Lage am Platinmarkt von einer chronischen Unterversorgung in einen Überschuss verwandelt. Der rückläufige Verbrauch in der Automobilindustrie sowie in der Schmuckbranche und bei Investoren ließ die Nachfrage von 8,5 Mio. Unzen im Jahr 2013 auf 7,5 Mio. Unzen in diesem Jahr schrumpfen.
Aber nun peilt der Platinpreis erneut die charttechnisch bedeutsame Unterstützungszone zwischen 770 und 800 USD je Feinunze an. Diesen Kursbereich muss Platin unbedingt verteidigen. Ansonsten droht aus charttechnischer Sicht weiteres Ungemach und ein Kursrutsch bis etwa 600 USD je Unze. Immerhin hielt er bereits auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008/09 dem Abwärtsdruck stand.
Fazit: Der Platinkurs hat wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Um 800 USD je Feinunze ist das Edelmetall noch solide unterstützt.
Empfehlung: Hier können mittelfristig orientierte Anleger Kauforders im Platin-ETC (ISIN: DE 000 A0N 62D 7) platzieren.