Förderung läuft aus, was tun?
Die Zahl der Anlagen, deren EEG-Förderung endet, wird in den nächsten Jahren stark zunehmen. 2017 fallen bereits Windkraftanlagen mit einer Leistung von 1 GW aus der EEG-Förderung heraus und Solaranlagen mit 900 MW Leistung. Die EEG-Förderung läuft 20 Jahre.
Für Anlagenbesitzer, die keine Förderung mehr erhalten, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
Direktvermarktung oder Anlagenverkauf möglich
Der Strom aus den Anlagen kann über einen Energiehändler direkt vermarktet werden. Anlagenbetreiber erhalten dann den stundenaktuellen Börsenstrompreis (Day-ahead-Stundenkontrakte) abzüglich einer Managementgebühr.
Zusätzlich kann das Herkunftszertifikat verkauft werden. Die Einnahmen sind aber deutlich geringer als mit der EEG-Förderung. Ein neues Vermarktungs-Modell kommt von Enyway. Das Unternehmen bietet einen Peer-to-Peer-Marktplatz an, auf dem sich Anbieter und Kunden direkt verbinden können.
Auch ein Verkauf der Anlagen kann sich lohnen. Häufig laufen die Pachtverträge für die Standorte der Solar- und Windkraftanlagen länger als die EEG-Bindung. Beim Solar-Anlagenhändler Milk the Sun berichtet man von einem steigenden Interesse an Solarstandorten, deren Förderung demnächst endet.
Besonders Attraktiv: Batteriespeicher für den Eigenverbrauch
Besitzer von Solar-Dachanlagen können mit einem Batteriespeicher den Strom selbst nutzen. Bedenken Sie folgendes: Die auf Dächern verwendeten kristallinen Solarzellen halten etwa 30 bis 40 Jahre. Sie können nach Auslaufen der Förderung also noch lange Strom erzeugen. Batteriespeicher kosten je nach Größe und Bauart (Blei oder Lithium) 5.000 bis 30.000 Euro. Sie werden von der KfW gefördert (kfw.de/275 und kfw. de/270).
Fazit: Nach dem Auslaufen der EEG-Förderung sinken die Einnahmen auf den Börsenstrompreis. Für Anlagenbesitzer ist es dann am lukrativsten, den Strom selbst zu nutzen.