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Teil der Auseinandersetzung um die technische Vorherrschaft

Kalter Nuklear-Krieg zwischen USA und China

Zwischen den USA und China ist ein Wettlauf um Nuklear-Technik entbrannt. Copyright: Pixabay
Die USA und China liefern sich einen kalten Krieg um die Nukleartechnik. Dabei macht Washington auch erheblichen Druck auf Verbündete. Unabhängig davon geht die Nutzung der Kernenergie weiter, die Erzeugung wird ausgebaut. Europa spielt dabei technisch kaum noch eine Rolle.

Der Ausbau der Kernenergie als Stromquelle geht weltweit weiter. Dies ungeachtet politischer Widerstände in einigen Ländern (wie Deutschland). 450 kommerzielle Kernkraftwerke erzeugen weltweit gegenwärtig Strom. Weitere 50 befinden sich im Bau.

China wird künftig Rang 1 in der Welt unter den Kernenergie-Erzeugungsländern einnehmen. Bisher sind das die USA. Erstmals seit drei Jahren hat die chinesische Regierung gerade den Bau weiterer Reaktoren genehmigt. Die Volksrepublik verfügt zudem jetzt in Gestalt von Hualong One erstmals über eine eigenständige Kernkraftwerksentwicklung.

In der Folge verschärfen sich die Spannungen um die Kernenergietechnik. Sie wird Teil des Handelskriegs zwischen USA und China. Diesen Eindruck gewannen wir auf der Welt-Nuklear-Konferenz in London.

Die USA wollen Chinas Kernenergie-Aufsteig verhindern

Die USA gehen hart gegen chinesische Kerntechnikfirmen vor. Im August hat die US-Regierung das mit Abstand größte chinesische Kernenergieunternehmen, die China General Nuclear Power Group (CGN), und drei ihrer Tochtergesellschaften auf die „Entity List" gesetzt.

Grund: Washington befürchtet, dass CGN amerikanische Nukleardaten und -technik an das chinesische Militär weiterleitet. Die Folge: Kein amerikanischen Unternehmen darf noch Geschäfte mit CGN betreiben.

Der Druck auf die Partner wächst

Washington macht zudem Druck auf befreundete Staaten, voran Großbritannien. Sie sollen ähnliche Maßnahmen gegen CGN ergreifen. So will man Pekings Exportabsichten für Chinas Nukleartechnik behindern. In UK ist CGN mit 33,5% am Bau des Kernkraftwerks Hinkley Point C beteiligt. Zugleich geht es um das im Verhandlungsstadium befindliche Kernkraftwerk Bradwell B. Das will CGN allein bauen – und zwar auf der Basis der neuen Hualong One-Technik.

Peking interpretiert das US-Vorgehen anders. Washington wolle die nukleartechnische Entwicklung in China bremsen. Doch China werde den Weg in die technische Unabhängigkeit jetzt noch beschleunigen.

China verbaut US-amerikanische Bauteile in seinen Reaktoren

Tatsächlich ist die amerikanische Nuklearpolitik schwer zu begreifen. Die zweitgrößte chinesische Kernkraftwerksgruppe, die China National Nuclear Corporation (CNNC), hat zusammen mit Westinghouse drei Reaktoren des neuen amerikanischen Typs AP1000 für die drei Kraftwerke Sanmen 1, Sanmen 2 und Haiyang 1 gebaut. Alle sind 2018 in Betrieb gegangen. Im März musste Sanmen 2 kurzfristig heruntergefahren werden. Es gab Probleme mit einer Kühlpumpe. Die amerikanische Industrie durfte umgehend eine neue Kühlpumpe nach China verschiffen. CNNC kam nicht auf die Entity List. Und das, obwohl in Washington betont wird, dass auch CNNC enge technische Beziehungen zu den chinesischen Streitkräften unterhalte.

Der geplante Bau eines gemeinsamen Pilotkraftwerks wurde dagegen gestrichen. Die Amerikaner bauen die Anlage, die nach der amerikanischen TWR-Methode (Travelling Wave Reactor) errichtet wird, allein und in den USA. Ein TWR-Kraftwerk braucht kein angereichertes Uran. Es kann auch mit abgebrannten Brennstäben und erschöpftem (depleted) Uran betrieben werden. Abgebranntes Material muss nicht entfernt werden. Die Betriebsergebnisse des Pilot-Reaktors werden zeigen, ob sich die TWR-Technik durchsetzen könnte.

Fazit: Deutschland hat sich längst von diesem Technik-Gebiet verabschiedet, obwohl die Kernenergie noch lange international zur Energieversorgung beitragen wird. Das zeigt umso mehr, welch riskante Strategie es ist, einzig auf Öko-Techniken zu setzen.

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