Öl profitiert von politischer Unsicherheit
Der Ölpreisanstieg setzt sich auch in diesem Monat fort. Ein Fass Öl der Nordseesorte Brent notiert inzwischen nur noch knapp unterhalb der 75 USD-Marke; US-Öl der Sorte West Texas Intermediate nimmt die 70 USD-Marke fest ins Visier.
Wie so oft stehen geopolitische Krisenherde im Nahen Osten hinter dem Preisanstieg. Als Begründung muss nun der Konflikt im Jemen herhalten. Dort stehen sich eine von Saudi-Arabien angeführte Gruppe und von Iran unterstützte Huthi-Rebellen gegenüber. Berichte über neue Luftangriffe Saudi-Arabiens deuten auf eine weitere Eskalation hin.
Politische Risiken treiben Preis nach oben
Zugleich befürchten die Händler am Ölmarkt, Donald Trump könnte das Atomabkommen mit dem Iran aufkündigen. Zudem könnte er in diesem Zusammenhang neue Sanktionen gegen das Land verhängen. Dies dürfte die Ölexporte aus dem Iran erheblich beeinträchtigen und die angespannte Angebotssituation auf dem Weltmarkt weiter verschärfen. Neben den Ende letzten Jahres beschlossenen Förderkürzungen der OPEC und Russlands lasten auch hohe Produktionsausfälle in Venezuela auf dem weltweiten Öl-Angebot.
Aus charttechnischer Sicht liefert die jüngste Klettertour auf neue Jahreshochs ein frisches Kaufsignal. Fällt die Marke von 70 USD je Barell Öl (WTI) dürfte sich die Rally weiter beschleunigen. Ernste Widerstände sind erst im Bereich um 80 bis 85 USD je Fass auszumachen. Allerdings dürfte die US-Schieferölproduktion (Fracking) mit steigenden Preisen ihr Angebot ausweiten und den Preisanstieg damit bremsen.
Fazit: Wer unserer letzten Empfehlung gefolgt ist, zieht nun einen Stopp ein und sichert damit Buchgewinne.
Empfehlung: Mögliche Rücksetzer in den Bereich um 65 USD (WTI) eignen sich hingegen für Einstiege in den Aufwärtstrend. (Öl-ETC: ISIN: DE 000 A1N 49P 6).