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Windenergie – zu wenig Genehmigungen für Neuanlagen

Zu geringe Windkraft-Genehmigungen belasten Ausbau

Für Windkraft an Land gibt es seit Anfang 2017 zu wenig neue Genehmigungen. Dadurch stiegen die EEG-Zuschlagspreise bei allen Ausschreibungen 2018. Außerdem geratend die Ausbauziele für erneuerbare Energien in Gefahr. Die Politik reagiert halbherzig...

Der Ausbau der der erneuerbaren Energien ist gefährdet. Denn es wachsen die Probleme, neue Windkraftprojekte an Land zu entwickeln. Ob 2030 wie geplant mindestens 50% des Stroms durch erneuerbare Energien erzeugt werden können, ist mehr als unsicher. Die Zahl der Genehmigung neuer Anlagen ist zurückgegangen. Sie liegt aktuell mit 120 MW im Monat auf einem Tiefstand. Bis 2016 waren es im Schnitt 160 MW monatlich. Auch die zusätzlichen Ausschreibungen drohen nicht komplett vergeben zu werden. Es geht dabei um vier GW in drei Ausschreibungen zwischen 2019 und 2021. Sie wurden als Energiesammelgesetz Anfang
November vom Kabinett verabschiedet.

Zahl der Genehmigungen zurückgegangen – viele Risiken stehen Genehmigungen entgegen

Außerdem steigen die Zuschlagspreise bei den Windausschreibungen. Der Grund: Zu wenige Projekte konkurrieren miteinander. So endeten die Windausschreibung an Land vom 1. Oktober 2018 mit EEGZuschlägen von 6,27ct/kWh im Schnitt, die höchsten zugeschlagenen Gebote lagen bei 6,3 ct/kWh (im Februar waren es 4,73ct/kWh bzw. 5,3ct/kWh). Von ausgeschriebenen
670 MW konnten nur 400 MW vergeben werden. Teilweise liegt das an Vorzieheffekten. Vor der EEG-Änderung im Januar 2017 gab es sehr viele Genehmigungen. 

Vor einer erfolgreichen Genehmigung neuer Windkraftanlagen stehen viele Risiken. Ein wesentliches Problem sind die Regionalpläne. Sie werden alle acht bis zehn Jahre neu erstellt. Sie weisen neue Windkraftflächen aus. Kommt es zu erfolgreichen Klagen gegen die Pläne, verzögern sie sich um Jahre. Weitere Genehmigungsrisiken sind der Artenschutz, mit dem die meisten Klagen gegen Windkraftanlagen begründet werden. Hinzu kommen Ansprüche der Flugsicherung und der Bundeswehr. 

Politik reagiert halbherzig

Die Politik reagiert halbherzig. Das BMWi will sich bis Herbst 2019 Zeit lassen, um die jährlichen Ausschreibungsmengen bekannt zu geben, die nötig sind, um das Energiewendeziel 2030 zu erreichen. Der Bundesverband Windenergie (BWE) rechnet mit vier bis fünf GW an Land und auf See pro Jahr. Der Lobbyverband fordert, dass Regionalpläne bei kleinen Mängeln nicht komplett aufgeheben werden und neu zu planen sind, sondern nur der Mangel behoben werden muss. Allerdings trifft der Ausbau zunehmend auf den (verständlichen) Widerstand der betroffenen Bevölkerung. Die Politik wird also weiter zurückhaltend reagieren.

Fazit:

Ohne Änderungen bei den Genehmigungsverfahren droht das seit 2017 gültige Ausschreibungsverfahren die Energiewende noch zu verteuern.

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