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Bolsonaro gerät gegen da Silva ins Hintertreffen

Brasilien vor Macht- und Kurswechsel

"Zuckerhut" in Rio de Janeiro, Brasilien. Copyright: Pexels
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro steht 10 Monate vor der Wahl vor einem Trümmerhaufen. Dies nutzt der Linkskandidat Lula da Silva dazu, Brücken zum bürgerlichen Lager zu bauen. Damit würde der nicht nur seinem Wahlsieg näher kommen, sondern auch dem gespaltenen Land eine neue Chance geben.

Auf den brasilianischen Finanzmärkten scheint es derzeit nur eine Richtung zu geben: abwärts. Hintergrund ist vor allem die enorm steil anziehende Inflation, die der Notenbank vorerst entglitten zu sein scheint. Die Währungshüter laufen trotz des des jüngsten Zinsschritts über 150 Basispunkte (Leitzins jetzt 9,25%) der Entwicklung hinterher, die Inflation ist zweistellig geworden mit zuletzt 10,8%. Die Schwäche des Real (EUR|BRL 6,4)hat sich zu einem stabilen Abwertungstrend zu Dollar und Euro verfestigt. Die Wertpapiere fallen praktisch im Gleichschritt.

Bolsonaro in jeder Hinsicht gescheitert

Hintergrund ist eine sich verfestigende Krise, die im Wesentlichen politisch verursacht wird. Der als Präsident amtierende Rechtsausleger Jair Bolsonaro hat sich in jeder Hinsicht diskreditiert. Als Krisenmanager in der Pandemie hat er versagt. Der selbsternannte Kämpfer gegen Korruption versinkt in Korruptionsvorwürfen. Als Politiker hat er es geschafft, sich die hinter seiner Fiskalreform stehenden Parteien zu Feinden zu machen und eine Einigung der Opposition gegen ihn voranzutreiben. 

Lula da Silvas Erfolgsaussichten wachsen

Letzteres dürfte sogar schon als gute Nachricht gesehen werden. Der in den Umfragen zur Präsidentschaftswahl führende Links-Kandidat Luiz Inacio Lula da Silva umwirbt offenbar mit Aussichten auf Erfolg seinen Ex-Rivalen Geraldo Alckmin mit dem Plan, das tief gespaltene Land mit einem "Einheits"-Ticket in ruhigeres Fahrwasser zu führen.

Damit greift Lula auf sein altes Erfolgsrezept zurück. Er will mit einem eher zum Wirtschaftsliberalismus tendierenden Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten Brücken ins rechte Lager zu bauen und Vertrauen in der Wirtschaft zu schaffen. Lula und Alckmin traten 2006 zur Stichwahl gegeneinander an, die Lula seine zweite Amtszeit bescherte. Im Jahr 2018 kandidierte Alckmin erneut für die Präsidentschaft, verfehlte jedoch den Einzug in die zweite Runde.

 

Fazit: Die sich abzeichnende Mitte-Links-Koalition könnte die scharfe Polarisierung mildern und damit mehr politischen Spielraum für tragfähige Kompromisse schaffen. Das würde Brasilien und seiner Währung neue Chancen verschaffen.

Empfehlung: Wer eine (überschaubare) Wette auf eine Wende zu Besseren wagen will, könnte sich die bis Januar 2024 laufende Real-Anleihe (US 105 756 BT6 6) ins Depot legen. Sie bietet rechnerisch eine Laufzeitrendite von 11,3%.

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