Der Dollar kommt zurück
Der Dollar kommt zurück. Er profitiert zunächst einmal von der guten US-Konjunktur. Diese hält weiter einen beachtlichen Wachstumskurs. Allerdings sind ein paar Schwächezeichen erkennbar. Zwar stehen die Einkaufsmanager-Indizes mit einem überraschend starken Anstieg des Gesamtindex von 53,4 auf 54,8 Punkte (Konsens54,1) noch deutlich auf Expansion.
Jedoch liefern die regionalen FED-Indikatoren ein gemischteres Bild. Ebenso ist das Beige Book etwas vorsichtiger in seinen Einschätzungen. Sofern nicht noch ganz neue Pläne in den Kongress kommen und beschlossen werden, laufen im kommenden Jahr die Steuersenkungen für die privaten Haushalte aus. Das wird das Wachstum bremsen, aber nicht stoppen. Ebenso wenig werden die US-Währungshüter bewusst eine Rezession riskieren und ihren Zinskurs entsprechend justieren.
Dem Dollar bleibt eine solide fundamentale Grundlage erhalten. Wesentliche Parameter der Unternehmensfinanzen liegen nahe den langfristigen Durchschnittswerten. Darunter fallen die Rendite auf das Anlagevermögen, die Gewinnmargen oder das Marktwert-Buchwert-Verhältnis. Auch wenn die US-Unternehmen über den Zyklus hinweg ihre Fremdkapitalquoten erhöht haben. Das zeigt ein neues Papier des IIF. Hinzu kommen die gewachsenen geopolitischen Spannungen. Dazu die Einsicht, dass die europäischen Verbündeten eben nicht auf eigenen Füßen stehen können. Dies stärkt den Dollar ebenfalls. Der Greenback sollte eher wieder zulegen – zumal er ja auch von den Schwächen der Eurozone profitiert.
Fazit: Der Dollar wird wieder zulegen. Wem die oben genannten Carrytrades zu riskant sind, kann auf Dollaranlagen ab 3 Monate Laufzeit ohne Finanzierung zurückgreifen. Je mutiger (und risikotragfähiger) man ist, desto länger kann die Laufzeit ausfallen.