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EZB und Fed liegen "hinter der Kurve"

Der Glaube an die Steuerungskraft der Notenbanken erodiert

Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main. Copyright: Pixabay
EZB-Chefin Christine Lagarde hat nach der jüngsten EZB-Sitzung manches Statement abgeben müssen, um den Kurs der Zentralbank "keine Zinserhöhung vor Ende 2024" zu bekräftigen. Geglaubt haben ihr die Märkte nur noch sehr eingeschränkt. Seit gestern ist auch die Fed dran. Der Glaube ist erschüttert.

Der Glaube versetzt Berge, heißt es. Das trifft auch zu. Wenn der Glaube fest und unerschütterlich ist. Schleichen sich Zweifel ein, dann kreißt der Berg und gebiert nur ein Mäuschen.

Fed wie EZB glauben, so sagen sie es jedenfalls öffentlich, dass die Inflation schon bald wieder nachlässt ("Basiseffekte"). Sie sei ein vorübergehendes Phänomen. Deshalb halten die beiden wichtigsten Notenbanken der Welt an ihrem lockeren geldpolitischen Kurs und Niedrigstzinsen fest. Wichtiger als die bereits trabende Inflation, so Fed Chef Jerome Powell, sei derzeit noch der Arbeitsmarkt (der entsprechende US-Bericht wird heute Mittag MEZ erwartet).

Fakten erschüttern Glauben

Dieser Glaube wird jetzt Tag für Tag durch die Fakten erschüttert. Zwar heißt es allenthalben, die jetzt einsetzende Reduktion der Anleihenkäufe durch die US-Notenbank entspreche den Erwartungen. Zudem wolle die Fed geldpolitisch „flexibel“ bleiben – was vor allem die Aktienmärkte beruhigt hat.

Doch wer flexibel bleiben will, der zeigt schon an, dass er Zweifel an seinem Kurs hat. Und an dem, was er zu glauben vorgibt. Kein Wunder: Die Inflation zieht weiter an. Und es ist klar: Die Löhne werden folgen. Schon jetzt werden in Deutschland entsprechende Tarifverträge abgeschlossen; wie etwa im hessischen Groß- und Außenhandel mit 3% plus bereits ab Oktober und weiteren 1,7% ab Mai 2022.

Enttäuschte Erwartungen schon in Großbritannien

Mit steigenden Löhnen müssen die Unternehmen etwas für ihre Margen tun. Und ihrerseits die Preise anheben. Zumal wichtige Vorprodukte mindestens noch 6 Monate lang knapp und teuer bleiben werden. Damit verfestigt sich das Inflationsszenario.


Was passiert, wenn die geschürten Markterwartungen nicht erfüllt werden, zeigte gestern die Bank of England. Hier hatte Gouverneur Andrew Bailey bereits die Eerwartung an steigende Zinsen geschürt. Doch dann passierte nichts bei den Zinsen und umso mehr beim Pfundkurs. Der rauscht ab nach unten. Die BoE hat die Kontrolle längst verloren.

Fazit: Beide Notenbanken liegen mit ihren Inflationsausblicken hinter der Kurve. Daher versetzen sie an den Märkten auch keine Berge mehr. Sie verlieren zunehmend die Kontrolle über die Markt-Erwartungen.

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