Die Fed im Leerlauf
Die Fed macht Pause. Offenbar glauben die US-Währungshüter, dass sie mit den drei Zinssenkungen in diesem Jahr ihrem Twitter-Präsidenten weit genug entgegen gekommen sind. Die Aussagen des Fed-Chefs Jerome Powell und seiner Kollegen lassen eine weitere Senkung nur erwarten, wenn die Beschäftigung und der Wachstumstrend sich unerwartet deutlich verschlechtern sollten.
Zinserhöhungen sind kein Thema, solange keine Inflationsgefahren erkennbar sind. Allerdings gibt es in diesem Punkt einen deutlichen Unterschied zur Eurozone: Die US-Finanzpolitik ist mit steigenden Ausgaben bei schwachen Einnahmen deutlich expansiv ausgelegt.
Das sorgt für etwas stärkere Dynamik auf der westlichen Seite des Atlantiks. Der Preis sind weiter steigende Schuldenquoten in Relation zum BIP. Die Etat-Defizite werden nach den Berechnungen und Schätzungen des Haushaltsbüros des Kongresses in den nächsten Jahren im Mittel bei etwa 4% vom BIP liegen. Das Wachstum dürfte dagegen nur etwa die Hälfte (um 2%) erreichen.
Der Handelskonflikt belastet die Wirtschaft zunehmend. Die Handelsbilanz verbessert sich dennoch nicht. Unterm Strich verflüchtigen sich damit die Gründe für einen starken Dollar, zumindest gegenüber dem Euro.
Fazit: Der Dollar verliert für Euro-Investoren an Attraktivität bei den Zinsanlagen. Er sollte weiter gehalten werden. Neue Engagements sind derzeit jedoch nicht mehr ratsam.