Die Schattenseiten des Siegeszugs der Indexfonds
Der Trend zu passiven Instrumenten schafft zusätzliche Risiken in Form von stärkerer Volatilität. Das war gut zu beobachten, als die US-Währungshüter ihre Zinserhöhungen im Gefolge einer vorsichtigeren Einschätzung gestoppt haben. Die Stimmung an den Finanzmärkten ist danach schnell umgeschlagen.
Sobald die Risiken deutlicher wahrgenommen werden, setzt die Suche nach „sicheren Häfen" ein. Franken und Yen legen zum Dollar zu, die Renditen langer Laufzeiten sinken. Solche Wechsel vollziehen sich immer schneller. Dahinter steht offenbar der stark gewachsene Anteil passiver Instrumente, die trendverstärkend wirken. Hinzu kommt die Neigung vorgeblich aktiv gemanagter Fonds, passive Strategien zu verfolgen.
Das hat mehrere negative Konsequenzen für die Anleger. Die wichtigste: Der Herdeneffekt verstärkt die Volatilität. Sowohl die Frequenz als auch die Spannweite der Ausschläge wächst. Und damit das Risiko der jeweiligen Anlageklasse für den Anleger. Zudem leisten passive Investoren (Manager) kaum etwas dafür, relevante Informationen in Preise (Kurse) umzusetzen. Die Preissignale der Märkte werden ungenauer.
Fazit: Schwankungen treten in den Emerging Markets besonders stark auf, weil sich die Investoren und Manager hier besonders eng an den passiven Benchmarks orientieren. Also: aufpassen!