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Blick auf die G4

Dollar und Euro liegen vorn, Yen und Yuan stecken zurück

In unserer Monatsprognose blicken wir auf die Entwicklungen in der Eurozone, den USA, Japan und China.

Kleine Freuden

Trotz aller Probleme bleiben Konjunkturtrend und Stimmung in der Eurozone positiv. Der Einkaufsmanager-Index legte zuletzt weiter leicht zu (jetzt 53,7 Punkte nach 52,7 im Vormonat, Konsens 53,2). Das ist nicht beeindruckend, aber immerhin. Zumal auch Frankreich mittlerweile wieder wächst. Die Industrieproduktion zum Jahresbeginn untermauert mit einem Plus von 2,8% nach -0,1% im Dezember (Konsens +1,5%) den positiven Trend. Ebenso die Einzelhandelsumsätze, die zuletzt mit 2% Plus im Jahresvergleich über den Erwartungen lagen – der Konsens war bei +1,2%. Zugleich wurde der Vormonat nach oben revidiert: +2,1% statt zunächst 1,2% für den Dezember lauten die neuen Zahlen. Auch die Stimmungsindikatoren signalisieren einen Optimismus bei Unternehmen wie Haushalten.

Bei der Inflationsrate kommt das Ziel von 2% nicht in Sicht. Zuletzt ging es mit -0,2% sogar wieder unter die Nulllinie. Vor diesem Hintergrund wird die EZB weiter ein Auge auf den Außenwert habe. Sie wird bei Kursen über 1,10 $/€ unruhig. Ab 1,14 $/€ geht sie in verbale Intervention über. Gegebenenfalls unterstützt sie mit weiteren (eher symbolischen) QE-Schritten. Mehr Hilfe für die Regierungen ist aus dem Eurotower nicht zu erwarten. Die Probleme des Zusammenhalts insbesondere in der Flüchtlingsfrage haben sich bislang offenbar noch nicht negativ bemerkbar gemacht. Das ist jedoch keine Garantie dafür, dass sich die miserable politische Verfassung der EU nicht doch zu einer erheblichen Belastung für Konsumenten und Investoren entwickelt.

Fazit: Die Geldpolitik in Euroland dürfte in den nächsten Monaten ereignisarm bleiben. Die Dollar-Parität des Euro bleibt in den bekannten Bahnen.

Positive Überraschungen

Die US-Industrie scheint die Anpassung an den stärker gewordenen Dollar hinter sich zu haben. Die Kurs-Übertreibungen haben sich erledigt. Es kommen mittlerweile klar positive Signale aus diesem nicht mehr besonders großen Sektor der Wirtschaft. Als Impulsgeber für den Konjunkturzyklus spielt er jedoch immer noch eine wichtige Rolle. Vor allem der Zuwachs von 2% beim Export überraschte in der Handelsbilanz per Februar. Noch für den Januar waren -3,2% notiert worden.

Zudem zeigen die meisten Indikatoren der regionalen FED-Banken nach oben. Zuletzt für die vom Ölpreis-Einbruch stark getroffene Region der Dallas-FED: Deren Index verbesserte sich auf -13,6 Punkte nach -31,8. Zuvor hatten schon Kansas, Richmond, Philadelphia, Atlanta und New York meist sogar deutliche Anstiege gemeldet. Allerdings lieferte der US-weite Indikator der Chicago-FED überraschend einen Rückfall in den roten Bereich. Weiter im Minus stand die Industrieproduktion. Sie verzeichnete auch per Februar Rückgänge. Schwerwiegender sind die schwachen Orders für dauerhafte Güter. Die sahen per Februar einen Rückgang um 2,8% ggü. Januar. Dabei war gerade auch der Kernbereich „zivile Kapitalgüter“ (vornehmlich Maschinen und Anlagen) rückläufig. Das deutet auf eine schwache Investitionstätigkeit der Unternehmen hin.

Trotz aller Schwächen scheint sich der seit dem Jahreswechsel 2014/15 rückläufige Trend zu drehen. Wir sehen eine positivere Entwicklung innerhalb der US-Industrie, die auf die anderen Sektoren ausstrahlen wird. Damit bleiben Zinserhöhungen ein Thema, auch wenn es wohl kaum noch die zunächst in Aussicht gestellten vier Schritte in diesem Jahr geben wird. Die jüngsten Aussagen von FED-Chefin Janet Yellen deuten stark darauf, dass der Zinspfad flacher wird, um die Konjunktur nicht zu gefährden. 

Fazit: Die positiven Überraschungen werden die Rezessionsbefürchtungen beseitigen. Allerdings wird der Dollarkurs nicht deutlich über das erreichte Niveau hinausgehen. Zunächst ist eher eine Stabilisierung in der bisher erkennbaren Range zu erwarten.

Kein Ende der Stagnation

Japans Aussichten bleiben schwach. Die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls in die Rezession wächst. Denn vor allem die Daten der Produktionsseite zeigen weiter deutlich nach unten. So war nicht nur die Industrieproduktion mit zuletzt -6,2% im Februar gegenüber Vormonat und -5,4% zum Vorjahr deutlich rückläufig. Der den Ausstoß umfassend messende All Industry Index blieb ebenfalls im negativen Bereich (-0,1% nach -0,5%). Zudem deutet der auf 49,1 Punkte deutlich zurückgefallene Einkaufmanager-Index – er lag zuvor bei 50,2 Punkten – auf weitere Rückgänge bei den gewerblichen Produzenten.

Dieser Negativtrend ist auch in der Handelsbilanz zu erkennen. Sie wies zuletzt zwar wieder einen kleinen Überschuss aus; allerdings war das Volumen rückläufig. Die Importe fielen mit -14,2% deutlich schneller als die Exporte (-4%). Das kann kaum als positives Signal gedeutet werden. Etwas besser sind die Konsum-Daten. Die Einzelhandelsumsätze deuten mit 0,5% Zuwachs per Februar (nach -0,1%) auf eine punktuelle Belebung der Nachfrage. Das gleiche gilt für die Ausgaben der Haushalte mit 1,2% (zuvor -3,1%). Es bleibt abzuwarten, ob sich der Konsum der schlechten Stimmung in der Wirtschaft entziehen kann. Zumal die Belastungsfaktoren bestehen bleiben: Die Dynamik der Nachfrage Chinas wird dem Export Grenzen setzen. Zudem bleiben die strukturellen Probleme im Inland: die Überalterung und die daraus entstehenden sozialen Lasten. 

In diesem Kontext wird die Geldpolitik weiter extrem expansiv agieren. Die Leitzinsen bleiben negativ. Es bleibt auch bei einer starken Monetisierung der Staatsschulden. Die damit einhergehende Schwächung des Yen hilft dem Export und schafft so Beschäftigung.

Fazit: Wir sehen den Yen schwächer zum Euro, da die Lockerungen der japanischen Notenbank weiter gehen werden als die der EZB.

Der unvermeidliche Abstieg

Chinas Politik versucht derzeit mit allen verfügbaren Mitteln die Verlangsamung des Wachstums zu bremsen. Dieser Abstieg selbst ist unvermeidlich. Denn das bisher verfolgte Wachstumsrezept ist nicht länger tragfähig. So breitet sich die Abschwächung der Dynamik aus. Der Zuwachs der Industrieproduktion ging zuletzt auf 5,4% (Jahresvergleich) zurück. Das war unter den Erwartungen (Konsens 5,7%) und dem Vormonat (5,9%). Ähnlich das Bild beim Einzelhandel mit 10,2% Umsatzzuwachs (Konsens 10,8%, Vormonat 11,1%) – eben nur auf höherem Niveau.

Die Politik der Regierung hat bisher die geringen Möglichkeiten nicht genutzt, die Nachfrage monetär zu unterstützen. Auch über die Fiskalpolitik kommen noch keine zusätzlichen Impulse. Der Anstieg der Inflationsrate auf zuletzt 2,3% (erwartet 1,9%, Vormonat 1,8%) dürfte ein Hinweis sein, dass die Wirtschaft am oberen Rand ihrer Möglichkeiten läuft. Zusätzliche Stimulierung dürfte daher eher Inflationseffekte erzeugen. Der Druck auf den Yuan aufgrund starker Abflüsse hat nachgelassen. Allerdings könnten die Probleme im Bankensektor – sie tragen erheblichen Belastungen durch notleidende Kredite – für neue Abflüsse sorgen.

Fazit: Wir erwarten einen schwachen Yuan.

Monatsprognose zu Euro, Dollar, Yen und Yuan



Kurs VorjahrKurs aktuell1. Quartal 20162. Quartal 20163. Quartal 20164. Quartal 2016
EURO




USD1,1211,1391,06 – 1,151,06 – 1,151,07 – 1,151,07 – 1,15
CHF1,0631,0931,07 – 1,111,08 – 1,121,09 – 1,131,09 – 1,13
GBP0,7260,7930,79 – 0,850,80 – 0,850,82 – 0,870,82 – 0,90
JPY133,7127,8125 – 131129 – 136130 – 139130 – 139
3-Monatsgeld0,04-0,24-0,25 – -0,10-0,25 – -0,10-0,25 – -0,10-0,1 – 0,05
10-Jährige Anleihe Bund0,300,160,20 – 0,500,20 – 0,500,20 – 0,600,40 – 0,70
USD

JPY117,8112,2113 – 120119 – 125123 – 130123 – 130
3-Monatsgeld0,140,630,50 – 0,800,50 – 0,900,70 – 1,000,75 – 1,05
10-Jährige Anleihe Bund2,021,781,80 – 2,202,00 – 2,502,00 – 2,502,20 – 2,80

Hinweis: Diese Tabelle gibt die Meinung der Redaktion zur Zins- und Wechselkursentwicklung wichtiger Währungen wieder. Sie dient ausschließlich zur Orientierung und ist nicht als Handlungsaufforderung zu sehen. Insbesondere Wechselkursprognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit. Alle Angaben ohne Gewähr.

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