Europäer schichten in Festgeld um
Unterschiede zu den USA
Damit zeigt sich in Europa ein gänzlich anderes Verhalten als in den USA. Nach der dortigen Bankenkrise vom März kam es zu massiven Abflüssen bei Bankeinlagen (FB vom 27.04.2023). Das ist ein Phänomen, das in Europa abseits der Credit Suisse nicht beobachtet werden konnte. In den USA fließt hingegen viel Kapital in Geldmarktfonds. Die hätten sich aber am hiesigen Privatkundenmarkt nie wirklich durchgesetzt, so eine Analyse der Deutsche Bank. Das Vertrauen der Europäer in das Bankwesen ist allen Anschein ungebrochen hoch.
Die Zinskosten für europäische Banken werden darum steigen. Die Nettozinsmarge, also die Differenz zwischen dem, was die Banken für Einlagen zahlen, und dem, was sie für Kredite verlangen, dürfte sinken. Kunden erkennen, dass sie durch die Zinswende ihr Geld gewinnbringender Anlegen können. Verschärft wird der Wettbewerb für die Banken durch Neobroker und Neobanken (FB vom 28.01.2023).
Attraktive Festgeld-Angebote
Der Durchschnittszinssatz für Festgelder liegt inzwischen bei 2,41%, so das Vergleichsportal tagesgeldvergleich.net. Beim Tagesgeld liegt der durchschnittliche Zins bei 1,61%. Attraktiv ist das Angebot der Volkswagen Bank: 3% Zinsen bei einer Laufzeit von 12 Monaten ab 2.500 Euro. Die französische Crédit Agricole verzinst zwei Jahre laufende Festgelder ab 5.000 Euro inzwischen mit 3,5%. Bei der tschechischen J&T Direktbank gibt es bei einer Laufzeit von 36 Monaten 3,6% ab 5.000 Euro.