Fed trippelt los
Die US-Notenbank rennt der Inflation hinterher, das aber wenigstens konsequent. Sie hat einen langen Zinserhöhungszyklus begonnen. Den Dollar wird das stützen und vorerst auch noch die Aktien. Die Märkte nähern sich aber dem Drehpunkt.
Die US-Notenbank Fed handelt konsequent, gibt den Märkten aber dasselbe Inflationsrätsel auf wie die EZB. Die Fed hat die Zinswende eingeleitet und einen klaren und ambitionierten Straffungskurs in Aussicht gestellt. Nach dem ersten Zinsschritt auf 0,25% sind noch in diesem Jahr bis zu sechs weitere Zinsschritte realistisch. Der Leitzins könnte dann auf 1,75% oder 1,9% angehoben werden.
Starke Konjunktur, hohe Inflation, straffer Kurs
Die Ansage der sehr straffen Zinspolitik passt zum aktuellen Konjunkturblick der Fed. Demnach bleibt die US-Konjunktur "robust", der Arbeitsmarkt ist "sehr eng" und der Ukraine-Krieg wird die "Inflation nochmals zusätzlich anheizen" und sie 2022 auf hohem Niveau halten. Es scheint uns fast so, dass die Fed erkannt hat, dass sie der Inflation hinterher läuft, jetzt aber mit einer klaren Marschroute versuchen will, diesen Fehler zumindest zu korrigieren.
Rätselhaft bleibt dagegen, woher die Fed den "Optimismus" nimmt, dass die Inflation im nächsten Jahr wieder deutlich sinken wird. Sie führt lediglich an, dass sie davon ausgeht, dass die Spannungen in den globalen Lieferketten nachlassen. Ihre Erwartung ist, dass die Inflationsrate schon in der zweiten Jahreshälfte 2022 spürbar zurück geht. Fraglich und ein Risiko für die Fed bleibt, wann der starke Preisanstieg den Verbrauchern die Kauflaune verdirbt. Parallel gilt es zu beobachten, ob sich in den USA eine Lohn-Preis-Spirale in Gang setzt.
Fazit: Die Fed handelt zu spät, dafür aber jetzt konsequent. Die EZB wird sich bald entscheiden müssen, ob sie der Fed doch eher folgt.