Indien lässt der Inflation Leine
Die RBI löst Spekulationen über einen Kurswechsel in der Geldpolitik aus. Die indischen Währungshüter der RBI hatten in ihrer letzten Zentralbanksitzung auf eine Zinserhöhung verzichtet. Diese war an den Märkten eigentlich erwartet worden. Das jetzt vorliegende Protokoll weist aber in eine andere Richtung. Die Begründung für die Abstinenz war reine Vorsicht. Die Mehrheit der Währungshüter wollte abwarten, wie die bereits erfolgten Zinserhöhungen wirken. Die Inflationsrate lag per September bei 3,8%. Der bisherige Jahresmittelwert liegt bei 4,4%. Das ist nahe der Mitte des Zielkorridors von 2% bis 6%. Von daher bestand kein Handlungsdruck.
Allerdings ist die Rupie unter Druck geraten. Auslöser ist der Ölpreis. Indien ist auf umfassende Öl-Importe angewiesen. Entsprechend vergrößert sich das Defizit der Leistungsbilanz mit jedem Preisanstieg entsprechend. Die RBI ist mit einer Abwertung der Rupie einverstanden. Die Währungshüter sehen eine Abwertung als Teil der Anpassungen an, die vom Defizit der Leistungsbilanz ausgelöst werden. Somit dürfte die RBI nur soweit auf die Wechselkurse eingehen, wie sie direkt auf die Inflationsrate wirken. Ansonsten wird sie nur glättend gegen „zu viel" Volatilität am Devisenmarkt vorgehen.
Fazit: Zinsanlagen in der Rupie sind nicht interessant. Anleger sollten auf den Aktienbereich ausweichen; als Schwerpunkt konsumnahe Titel wählen.