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Mexikos Wirtschaft steht unter Druck

Peso schwächelt trotz Zinsanhebungen

Manuel Lopez Obrador, Präsident von Mexiko. Copyright: picture alliance / ZUMAPRESS.com | El Universal
Mexikos populistischer Präsident Lopez-Obrador posaunt phantastische Wachstumszahlen heraus, er schwafelte jüngst von je 5% für die drei Jahre 2022 bis 2024. Seine Wirtschaftsministerin schätzt realistischer, mit etwa der Hälfte (2,6%). Vor allem die verarbeitende Industrie ist in einer schwachen Verfassung.

Auch wenn Mexikos populistischer Präsident phantastische Wachstumszahlen verkündet bleiben die  Aussichten Mexikos - freundlich formuliert - eher verhalten. Präsident Lopez-Obrador schwafelte jüngst von je 5% BIP-Zuwachs für die drei Jahre 2022 bis 2024. Seine Wirtschaftsministerin Tatiana Clouthier schätzt realistischer und erwartet 2,6%. Der IWF liegt bei 2,8%. 

In der Banco de Mexico (Banxico) wird die Konsensschätzung der Marktteilnehmer von 2,2% für realistisch gehalten. Das letzte Mal, dass Mexiko in zwei aufeinanderfolgenden Jahren ein Wachstum von mehr als 5% verzeichnete, war 1996/97. Im Jahr 2021 erreichte die Wirtschaft ein Wachstum von 5%, nach einem Rückgang von 8,4% im Jahr 2020.

Corona erdrückt die private Nachfrage

Am aktuellen Rand sind positive Impulse vom privaten Verbrauch her erkennbar. Der hat in den letzten Monaten den offiziellen Zahlen des INEGI zufolge kontinuierlich zugelegt. Dieser Trend wird aber kaum halten, weil die anziehende Inflation zusammen mit wieder steigenden Corona-Fallzahlen die Bereitschaft zum Geldausgeben schwächen wird. 

Zudem liefern die Bruttoanlageinvestitionen keinerlei Anzeichen einer Erholung. Stattdessen ist durchaus eine weitere Verschlechterung wahrscheinlich. Die verarbeitende Industrie verzeichnete zum Jahresauftakt einen neuen Rückgang des Einkaufsmanager-Index von 49,4 Punkte per Dezember auf 46,1 im Januar. Damit sind inzwischen zwei volle Jahre vergangen, seit dieser Index zuletzt über 50 Punkten und damit im Expansionsbereich stand. Kurz: Die Misere hat sich festgesetzt.

Verarbeitende Industrie schwächelt

Neben den Kontakt- und Verkehrsbeschränkungen macht sich in den Unternehmen ein Arbeitskräftemangel aufgrund wachsender Ausfälle bemerkbar. Gleichzeitig ist Mexiko als Standort für „verlängerte Werkbänke“ besonders von den Problemen in den internationalen Lieferketten betroffen, da Ausfälle ausländischer Lieferanten selten im Inland kompensiert werden können. 

Ergebnis: Produktion und Absatz schrumpfen. Die Besorgnis über die Eskalation der Pandemie drückte das Vertrauen der Unternehmen auf ein Jahrestief. An der Preisfront stiegen die Inputkosten so schnell wie seit fast fünf Jahren nicht mehr. Und die Inflation der Produktionskosten erreichte ein 40-Monats-Hoch.

Inflation noch nicht im Griff

Die geldpolitisch relevante Inflationsrate steht im Januar bei 7,1% (Dezember 7,4%, höchster Stand seit 21 Jahren). Beflügelt wird die Geldentwertung durch die Peso-Schwäche. Die trägt über die Importpreise fühlbar zur Teuerung bei. Der momentan noch bei bei 5,5% stehende Leitzins (Refinanzierungssatz für tägliche Fälligkeit, „overnight“) wird noch weiter angehoben werden müssen, um die Teuerung einzubremsen.

Fazit: Diese an sich positive Zinsperspektive kann dem Peso auf Sicht der nächsten ein bis zwei Quartale kaum helfen. Er bleibt aufgrund des wenig positiven Gesamtbildes vorläufig schwach.

Empfehlung: Wer das Dollar-Risiko nicht scheut, dürfte mit der Anleihe ISIN US 910 87B AA8 9 (Rendite 2,25%, bis Januar 2025) eine passable Rendite-Chance haben. Darüber hinaus sind Short-Spekulationen auf den Peso weiter möglich.

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