Rusnok redet die Krone stark
Die Krone zieht an den Devisenmärkten an. Sie kam erstmals seit dem letzten Sommer wieder in die Nähe von 26 Kronen je Euro. Diese Aufwertung ist ein Indiz für wachsendes Interesse der ausländischen Anleger. Das Wachstum im 3. Quartal lag trotz der roten Zahlen über den Erwartungen. Der Rückgang um 5% zum Vorjahresquartal und der Zuwachs von 7% zum Vorquartal übertrafen nicht zuletzt die von den Währungshütern der Notenbank CNB ihrer Zinspolitik zugrunde gelegte Projektion.
Vor allem die Exporte überraschten positiv. Die jüngste Handelsbilanz per November lieferte sogar einen neuen Rekord-Überschuss. Wohl nicht zuletzt dieses stärker als erwartet ausgefallene Wachstum trieb Notenbankchef Jiri Rusnok dazu, die Erwartungen auf eine schnelle Normalisierung anzuheizen. Damit stellte sich Rusnok auf die Seite der „Falken“ in der CNB, die schon früher Zinserhöhungen ins Auge gefasst haben.
Stabiles geldpolitisches Fundament
Der in der aktuellen CNB-Projektion skizzierte Zinspfad 2021 mit drei Schritten über jeweils 25 Basispunkte dürfte mit diesen Argumenten gut abgesichert sein. Überraschungen durch zusätzliche Erhöhungen sind denkbar.
Das gibt der Krone Schwung und die Abwärtstisiken scheinen nicht einmal besonders hoch. Tschechien und insbesondere seine Währungshüter in der CNB haben seit dem Beginn der West-Integration unabhängig von politischen Konstellationen immer auf eine strikte Stabilitätspolitik gesetzt. Das hat der Krone ein ordentliches Fundament verschafft. Darauf kann man auch heute bauen.
Fazit: Strategien auf eine starke Krone sind attraktiv. Wer Derivate nicht scheut und das Risiko tragen kann, sollte ein entsprechendes Endlos-Zertifikat in Betracht ziehen. Die Zinserträge in Kronen-Titeln sind kaum besser als im Euro.
Empfehlung: Aus formalen Gründen (EUR|CZK fällt bei einer starken Krone) muss man mit einem Put wie etwa mit dem Turbo-Put der DZ-Bank (DE 000 DF5 J8B 4) auf eine zum Euro aufwertende Krone wetten. Der Knock-Out liegt bei über 30 Kronen/Euro, was in absehbarer Zeit kaum drohen dürfte.