Teure Zertifikate
Deutschland muss in den kommenden Jahren mit erheblichen Strafzahlungen für CO2-Emissionen rechnen. Schon für 2018 müssen CO2-Zertifikate im Volumen von gut 660 Mio. Euro bei anderen EU-Staaten gekauft werden.
Unerreichte Einsparziele werden teuer
Bis 2030 könnte der Kauf von Emissionsrechten über 39 Mrd. Euro kosten. Nötig wird das, weil Deutschland die CO2-Einsparziele der EU in den Sektoren Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft nicht erreicht. Diese werden nicht über den Börsenhandel mit CO2-Verschmutzungszertifikaten abgedeckt, sondern über das EU-Effort-Sharing.
Seit 2013 sind Emissionsbudgets beschlossen. Länder, die diese Budgets überschreiten, müssen Emissionsrechte bei Ländern kaufen, die unter der Grenze liegen. Bis 2020 muss Deutschland seine Emissionen in den Sektoren um 14% und bis 2030 sogar um 38% gegenüber 2005 senken.
Deutschland unter Druck
Deutschland kommt von zwei Seiten unter Druck. Einerseits sinkt der CO2-Ausstoß bei Gebäuden, Verkehr und Landwirtschaft kaum. In den vergangene zwölf Jahren wurde der Ausstoß im Durchschnitt nur um 1 Mio. t CO2 pro Jahr gedrückt. Ab 2021 müssten es etwa 15 Mio. t pro Jahr sein, um das Ziel einzuhalten. Das erscheint illusorisch.
Andererseits steigt der CO2-Ausstoß anderer Staaten spürbar an und auch alle anderen Länder müssen immer mehr CO2 einsparen. Darum sinkt die Zahl der überschüssigen Emissionsrechte, die verkauft werden könnten. Folge: Der Preis der Emissionsrechte wird steigen.
Fazit:
Das CO2-Einsparziel der EU ist in den Bereichen Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft kaum noch zu erreichen. Der Ausgleich wird Deutschland etliche Milliarden kosten.