Zweifel an der Festigkeit der Tschechen-Krone
Der von Regierungschef Andrej Babis eingebrachte Haushalt 2019 sorgt für einen Konflikt mit den Währungshütern. Die Regierung will das Defizit kräftig hochfahren und damit konsumtive Ausgaben finanzieren. Angesichts einer Schuldenquote von knapp 35% vom BIP ist das für sich genommen kein Problem.
Dennoch sind die Währungshüter alarmiert. Die Vorgängerregierungen und die Notenbank haben über lange Jahre eine konsequente Stabilitätspolitik betrieben. Das hat die Inflation niedrig gehalten und für Überschüsse der Leistungsbilanz gesorgt. Damit haben sie hohe Erwartungen an die Qualität der tschechischen Titel und die Zuverlässigkeit der Politik geschaffen. Die Märkte honorierten das mit niedrigen Risikoprämien– bisher.
Vor diesem Hintergrund erscheint der umstrittene Etat als scharfer Kurswechsel. Die Krone hat bereits mit schwächeren Kursen reagiert. Die Währungshüter um Notenbankchef Jiří Rusnok haben zudem trotz der mit 2,3% überschaubaren Inflation (Ziel 2%, Toleranzbereich 1% bis 3%) bereits die Leitzinsen um 25 Basispunkte erhöht (jetzt 1,75%). Zugleich machte Rusnock in den letzten Wochen deutlich, dass ein Richtungswechsel ins Haus steht. Der zentrale Refinanzierungssatz (2-Wochen-Repo) von derzeit 1,75% soll zunächst sogar über die als neutral geschätzten 2,5% hinaus steigen. So will die Notenbank die Geldpolitik „normalisieren". Damit wollen die Währungshüter nicht zuletzt Spielraum nach unten zurückgewinnen, um auf kommende Krisen (Rezessionen) reagieren zu können, wie Rusnok betonte.
Fazit: Das Kursrisiko der Krone ist aufgrund der klaren Orientierung der Notenbank überschaubar. Die Zinsen sind aber relativ hoch.
Empfehlung: Aus unserer Sicht könnte die Anleihe mit einer Laufzeit bis 2022 und einer Rendite von 1,72% (CZ 000 100 194 5) interessant sein.