In USA Häuser als Handelsware
In den USA wachsen die Bedenken wegen einer erneuten Hauspreisblase. Eine solche verursachte maßgeblich die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 Folgejahre. Immobilienpreisblasen hinterlassen gewöhnlich lange und tiefe Spuren in den Bankbilanzen.
Zuletzt im April stiegen die Hauspreise im Jahresvergleich um 14,6% (S&P CoreLogic Case-Shiller National Home Price Index). Das ist die höchste Rate in der 34-jährigen Geschichte des Index. Der durchschnittliche Verkaufspreis für bestehende Eigenheime stieg im Mai gegenüber Vorjahr um fast 24% und überstieg erstmals 350.000 US-Dollar. Das teilte die National Association of Realtors Anfang des Monats mit.
Spätestens nach 17 Tagen verkauft
Häuser, die zum Verkauf stehen, sind nach spätestens 17 Tagen „weg“. Auch das ein Rekord. Viele Häuser erhalten mehrere Angebote und werden über den Angebotspreisen verkauft. Der Anstieg der Eigenheimpreise ist in den USA weit verbreitet und betrifft Käufer und Verkäufer in Großstädten, Vororten und Kleinstädten.
Zentrale Ursache ist die immer noch anhaltende lockere Geldpolitik der Fed. Die Hypothekenzinsen sind außergewöhnlich niedrig (2,875% Gesamtkosten p.a. bei Laufzeit 15 Jahre). Dennoch kauft die Fed weiter hypothekenbesicherte Wertpapiere und übt Druck auf die Hypothekenzinsen aus.
Fazit: Solange die Fed dem Arbeitsmarkt hohe Priorität einräumt, werden die Preise in den USA weiter steigen. Ein Dämpfer für den dortigen Immobilienmarkt ist nicht ersichtlich. Man kann nur hoffen, dass die Fed die Risiken diesmal besser einschätzt als 2008 in Bezug auf die gepackten Produkte, die schließlich den Lehman-Crash und die nachfolgende Finanzkrise verursachten.