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Unternehmensfinanzierung mit Corona-Differenzierung

Kredit bleibt billig, aber nicht für alle

Die Unternehmen in Deutschland bekommen weiter günstig Kredit. Aber nur, wenn es ihnen gut geht und ihr Geschäft von Corona nur geringfügig negativ beeinflusst wird. Für kleine Unternehmen und bestimmte Branchen sieht es anders aus.
Die Marktzinsen stehen weiter unter Druck und tendieren abwärts. Dafür gibt es zwei Auslöser. Einerseits halten die Notenbanken die Zinsen am kurzen Ende am Boden. Und sie kaufen über alle Laufzeiten mit beiden Händen Anleihen. Das drückt auch die Renditen im mittleren Laufzeitenbereich und am langen Ende. Hinzu kommt, dass sich die Konjunktur zwar erholt, aber langsamer als von vielen bisher gedacht. Das drückt zusätzlich auf die Renditen.

Die Rendite der deutschen Zehnjährigen ist inzwischen auf -0,53% gefallen. Bis in den Bereich der 30-jährigen Anleihen ist die Rendite jetzt schon negativ (aktell: -0,107%). Der Druck auf das lange Ende wird noch weiter anhalten und erst nachlassen, wenn es Signale eines selbst tragenden und damit längerfristigen Konjunkturaufschwungs gibt. Solange das nicht der Fall ist, wird die Flucht der Investoren in Sicherheit anhalten.

Firmenkredite auf 21-Wochen-Tief

Von diesem Zinsrückgang profitieren auch die Unternehmen. Im Trend sinken die Kreditkonditionen wieder, wenn auch nur marginal. Unternehmenskredite kosten im Durchschnitt derzeit 1,21%. Das gilt für Darlehen in beliebiger Höhe mit einer Zinsbindung von 5 Jahren. So preiswert waren Firmenkredite seit 21 Wochen nicht. Das zeigt der Corporate Credit Index von Barkow Consulting.

Unternehmen haben auf Seiten der Konditionen somit kein Problem – im Durchschnitt. Ein Blick in die Größenklassen und Branchen zeigt eine starke Differenzierung. Je kleiner ein Unternehmen ist, desto weiter weg sind die Konditionen vom Durchschnittswert. Einzelunternehmer und Firmen aus "Corona-kritischen" Branchen (Tourismus, Gastronomie, Hotelgewerbe) haben es dagegen deutlich schwerer, überhaupt Darlehen zu erhalten.

Markt bei Crowdfunding komplett gedreht

Die Differenzierung und Vorsicht der Kreditgeber zeigt sich auch auf den Online-Plattformen für Kreditvermittlung (crowd Funding). Derzeit sind die Kapitalgeber sehr zurückhaltend oder fordern höhere Zinsen. Das für Kreditvergabe angebotene Kapital wächst nur langsam. Die Nachfrage nach Krediten ist dagegen sprunghaft gestiegen. Damit hat sich der Markt gegenüber März komplett gedreht. Damals stand nahezu unendlich viel Anlagegeld für derartige Risiko-Investments zur Verfügung und hat Kredite gesucht. Jetzt herrscht bei den Online-Kreditvermittlern wieder ein Nachfragemarkt.  

Fazit: Der Zugang zu Krediten ist gegeben und auch preiswert. Die Differenzierung nach Größenklassen und Branchen verschärft sich allerdings. Alternativen wie z. B. Crowdfunding sind schwieriger anzuzapfen und werden teurer. Diese Trends dürften sich in den kommenden Monaten verstetigen.

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