"Überraschung" von der Preisfront
Die Preise in den USA steigen kräftig weiter. Am Freitag meldeten die Statistiker einen Anstieg der Erzeugerpreise um 1% für März. Das entspricht dem Doppelten der Konsensprognose der Ökonomen. Im Jahresverlauf waren es +4,2% – der stärkste Anstieg auf Jahresbasis seit dem Frühjahr 2011.
Die Fed wertet die Inflation als „vorübergehend“ ("transitory"). Und noch gehen die Märkte mit. Die US-Bondrenditen für 10-jährige Staatsanleihen stehen unverändert bei 1,66%. Die Probe aufs Exempel wird kommen, wenn die Pandemiesperren enden und die Arbeitslosenquote weiterhin rapide sinkt. Die USA haben jedenfalls noch nie zuvor Staatsausgaben und eine geldpolitische Expansion dieser Größenordnung, noch dazu in einer wirtschaftlichen Expansionsphase, gehabt.
Fazit: Die US-Notenbank hat sich geldpolitisch festgelegt. Insofern gilt für sie: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Sie muss "überraschende" Infaltionsanstiege als "vorübergehend" werten. Das macht ihre Einschätzungen vorübergehend wertlos.