Der Konsum als Lokomotive
Konjunkturtreiber ist der private Verbrauch. Steigende Realeinkommen beflügeln die Konsumenten.
Der private Verbrauch trägt die deutsche Konjunktur 2015. Das zeigt sich immer deutlicher. Beleg sind die Umsatzzahlen des Einzelhandels (+3,6% real im Februar 2015 gegenüber dem Vorjahr), aber auch des Gastgewerbes (Januar 2015: +1,7% gegenüber Vorjahresmonat). Damit hat der Konsum erstmals seit langer Zeit den Export als Lokomotive der Konjunktur abgelöst. Der Konsumboom hat zwei Ursachen: Bei wachsender Beschäftigung steigen die Einkommen. Die sinkende Arbeitslosenquote erhöht die Arbeitsplatzsicherheit. Die Kauflust wird zudem durch die niedrige Inflationsrate angeregt. Geld zum Einkaufen ist genug vorhanden. Dagegen entwickeln sich die Investitionen eher verhalten. Traditionell sind sie der Motor des Wirtschaftswachstums. Die schon für 2014 vorausgesagte Belebung ist auch in diesem Jahr bisher ausgeblieben. Der Export „brummt“ weiter. Und dennoch steigen die Importe trotz schwachen Euros stärker, weil gerade im Konsumsektor preiswerte Erzeugnisse aus Drittländern gefragt sind.
Fazit: Die Hoffnungen auf den Verbraucher als Konjunktur- und Wachstumsstütze gehen endlich in Erfüllung, nachdem sie von den Wirtschaftsforschungsinstituten zehn Jahre lang vergeblich beschworen worden waren.