Gute Konjunktur heizt Inflation an
Die Geiz-ist-geil Ära ist vorbei. Unternehmen in Deutschland haben es nach einer jahrelangen Durststrecke wieder leichter, höhere Preise durchzusetzen. Ob Energie (+3,5%), Porto (+5% für Geschäftskunden, nach einer drastischen Erhöhung für Private im Vorjahr – und vermutlich wieder 2018), bei (Bahn)reisen (+1,9% nach +1,3%), Bau- (+3,6%) viele Produkte und Dienstleistungen werden spürbar teurer.
Preiserhöhungen sind in vielen Branchen aber auch zwingend. Denn die Erzeugerpreise ziehen ebenfalls kräftig an. Ein Holzhändler bringt es so auf den Punkt: „Die Einkaufspreise steigen, wir heben die Verkaufspreise aber noch deutlicher an." Das bremst die Nachfrage schlimmstenfalls kurzfristig.
Steigende Rohstoffpreise
Insbesondere die Rohstoffseite gibt den Preisen Auftrieb. Die Notierungen der Industriemetalle klettern aufgrund der hohen globaler Nachfrage und des geringen Angebots sehr zügig. Seit Jahresanfang ging es mit Alu, Kupfer und Zink steil aufwärts, teilweise um 20%. Der Preisschub bei den Industriemetallen könnte bis 2021 anhalten. Denn die globale Nachfrage wächst stetig.
Weitere Gründe sprechen für steigende Preise. Die starke Nachfrage führt zu überdurchschnittlich ausgelasteten Produktionskapazitäten. Die Auslastung ist aktuell mit 87% sehr hoch. Die Vorlaufzeit für viele Aufträge ist oft lang. Zwar investieren die Unternehmen in den Aufbau von Kapazitäten. Doch bis das wirksam wird, dauert es einige Monate. Die Tarifrunde im nächsten Jahr wird mit einer 3 vor dem Komma abschließen. Das wird Zweitrundeneffekte nach sich ziehen.
Fazit: Die Preise werden sich weiter hochschaukeln. Kalkulieren Sie diesen Effekt und Ihre Möglichkeiten für 2018, um ihre Marge aufzubessern.