Lösung im Altanleihenstreit möglich
Im Dauerstreit um die Rückzahlung der Altanleihen steht ein Durchbruch bevor. Er könnte Argentiniens Wirtschaft einen Schub verschaffen.
Für Argentiniens Altschulden-Dilemma zeichnet sich eine Lösung ab. Die neue Regierung hat den Haltern der umstrittenen, in den bisherigen Umschuldungen nicht restrukturierten Altanleihen ein erfolgversprechendes Vergleichsangebot vorgelegt. Demnach werden die ausstehenden Forderungen über nominal rund 9 Mrd. Dollar durch eine Barzahlung von etwa 6,5 Mrd. Dollar abgelöst. Das ergibt einen Schnitt um ca. 25%. Dieses Angebot ist offenbar in Gesprächen mit der US-Regierung entstanden. US-Finanzminister Jack Lew unterstützt ihn öffentlich und erwartet, dass der Konflikt auf dieser Basis beendet werden kann. Der von der US-Justiz beauftragte Vermittler Daniel Pollack teilt offenbar diese Auffassung. Agenturmeldungen zufolge hat ein Teil der Gläubiger bereits Zustimmung zum argentinischen Angebot signalisiert. Allerdings lehnen zumindest zwei Hedgefonds, Elliot Management und Aurelius Capital, Zugeständnisse bislang offenbar ab. Es bleibt daher abzuwarten, ob eine vollständige Lösung gelingt. Die Ratingagentur Standard & Poor´s hat darauf bereits mit einem auf B- heraufgesetzten Länder-Rating reagiert. Die Verbesserung stützt sich auf die ersten Reformschritte Argentiniens, wie die Beseitigung der bisher hohen und den Etat stark belastenden Energie-Subventionen. Zudem werden die Export-Steuern abgeschafft. Sie behindern vor allem den für Argentinien wichtigen Export landwirtschaftlicher Produkte und haben die Zahlungsbilanzkrise damit verschärft.
Fazit: Die Regierung kommt mit den erhofften Reformen voran. Argentinien wird zu einem lukrativen Ziel sowohl für Investitionen wie für den Handel.