Wieder etwas Wachstum
Thailand scheint in einem Teufelskreis gefangen. Kaum erholt sich das Land wirtschaftlich, droht die nächste Auseinandersetzung der tief entzweiten gesellschaftlichen Gruppen.
Das 2. Quartal brachte Thailand wieder Wachstum. Das Land verzeichnete ein Plus von 0,4% zum Vorquartal. Nach dem Militärputsch zog die Binnennachfrage leicht an. Die Investitionen der Unternehmen, der private Konsum und selbst die Staatsnachfrage legen zu, seit die inneren Blockaden in der Verwaltung verschwinden. Der Militärputsch hat insoweit stabilere Rahmenbedingungen geschaffen. Das schlägt sich in einer steigenden Ausgabenneigung nieder. Auch der Export zieht an. Thailand schuldet der starken Konjunktur Chinas sowie der Erholung in den USA und Europa Dank. Schwach bleibt dagegen der Tourismus. Er leidet immer noch unter den Eindrücken der gewaltsamen Auseinandersetzungen. Allerdings dürfte kaum mehr als eine kurzfristige Ruhepause in der innenpolitischen Auseinandersetzung erreicht sein. Denn die Militärs haben sich längst als innenpolitische Partei positioniert, die der gelben „demokratischen“ Fraktion zuzurechnen ist. Die beansprucht trotz Ablehnung durch die Mehrheit der Wählerschaft die Macht für sich. Hier sind die gesellschaftlichen Eliten des städtischen Bürgertums (gegenüber der „rückständigen“ Landbevölkerung) organisiert.
Fazit: Der gesellschaftliche Konflikt bricht immer dann auf, wenn die Mehrheit der Wähler das Wort hat.