Weitere Abschwächung 2020
Trotz mancher Lichtblicke wird sich das Wachstumstempo 2020 weltweit verlangsamen. Die Weltwirtschaft wird in diesem Jahr um nur noch um 2,4% wachsen. Das zeigen Zahlen der Global CEO-Survey des Wirtschaftsprüfers PwC. Sie entsprechen den jüngsten Erwartungen der traditionell eher pessimistischen Weltbank (2,5%). Der Internationale Währungsfonds IWF ist mit 3,3% wesentlich (zweck)optimistischer, taxte aber jüngst auch nach unten (von 3,4% im Oktober 2019). Die OECD liegt mit ihrer Prognose von 2,9% dazwischen. Im letzten Jahr wurden 2,9% Wachstum erreicht, so vorläufige Zahlen des IWF.
Zuverlässige Prognosen der Chefs
Die Prognosen der Global CEO-Survey waren bisher sehr zuverlässig. Die Studie wird zum 23. Mal in Folge durchgeführt. 1.581 Vorstandschefs aus allen Teilen der Welt wurden befragt. 46% von ihnen führen Unternehmen mit mehr als einer Mrd. USD Umsatz, 35% mit mehr als 100 Mio. USD Umsatz, aber weniger als eine Mrd. Sie beeinflussen die Konjunktur mit ihren Entscheidungen. Erwarten sie wenig Wachstum und treten auf die Kostenbremse, führt das mit zu einer schwachen Konjunktur.
Erwartungen so negativ wie seit elf Jahren nicht mehr
Die Erwartungen sind so negativ wie seit 2009 nicht mehr. Mit 53% erwartet erstmals seit elf Jahren eine Mehrheit der Befragten einen weiteren Rückgang. 2019 waren es nur 29%. Nur 34% erwarten einen starken Aufschwung in den nächsten drei Jahren. Demnach wird die Wirtschaftsflaute länger anhalten.
In Nordamerika und Westeuropa besonders viele Pessimisten
In Nordamerika (63%) und Westeuropa (59%) rechnen besonders viele Chefs mit einem weiteren Konjunkturrückgang. Aber auch im Mittleren Osten, in Lateinamerika und Afrika sind die Pessimisten in der Mehrheit. Nur nicht in Asien (48%) und Osteuropa (43%). Wenn die Zahlen so zuverlässig sein sollten wie bisher, bedeutet das, dass die IWF-Prognosen für Südamerika (2,3% nach 1,6% Wachstum) und den Mittleren Osten (3,2% nach 2,8%) viel zu optimistisch sind.
Handelskonflikte und Unsicherheit als größte Gefahren für das Wachstum
Handelskonflikte und die Unsicherheit über das Wachstum werden inzwischen als zweit- und drittgrößte Gefahr für das Wachstum genannt. Im Vorjahr lagen diese noch auf Platz vier und zwölf. Überregulierung liegt seit Jahren auf dem ersten Platz. Cyberangriffe, politische Unsicherheiten und Verfügbarkeit von Facharbeitern kommen auf den Plätzen vier bis sechs.
Wer an der Börse anlegt, sollte das im Hinterkopf haben (siehe auch unseren heutigen Artikel in FUCHS-KAPITALANLAGEN).
Fazit: 2020 und darüber hinaus ist mit einer mauen Weltwirtschaft zu rechnen. Es fehlen positive Impulse und das weltweit, während die Politik die Wirtschaft weiterhin verunsichert.