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Donner & Reuschel AG, TOPS 2021, Beratungsgespräch

Fremdexpertise überzeugt

Wie schlagen sich Donner & Reuschel im Markttest Nachhaltigkeit? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
"Unsere Stärke ist der Stil, den wir seit Jahrhunderten kultivieren: privat, diskret und sehr persönlich." So heißt es auf der Homepage der 220 Jahre alten und seit 30 Jahren zur Iduna Versicherungsgruppe gehörenden Hamburger Privatbank Donner & Reuschel. Dem nachhaltig interessierten Anleger hat die Bank zwei durchaus lesenswerte Studien zum Thema Nachhaltigkeit zu bieten. Das klingt nach einem tiefen Verständnis für das, was unseren Kunden bewegt. Grund genug, bei der Bank anzurufen.

Der erste Anruf läuft ins Leere: Am Freitagnachmittag um 16 Uhr ist kein Berater mehr im Hause. Man solle es am Montag nochmal versuchen. Dies missfällt dem Kunden, der darum bittet, dass man ihn zurückrufen möge. Als bis Dienstagmittag dieser Rückruf immer noch nicht erfolgt ist, ruft er erneut an. Auch beim zweiten Versuch einer Kontaktaufnahme ist vom kultivierten, sehr persönlichen Stil der Hamburger noch nicht so viel zu spüren. Tatsächlich erinnert die Art, wie der Empfang Namen, Telefonnummer und Anlagewunsch des Kunden aufnimmt, an die Vorgehensweise bei "Berliner Behörden". Corona verhindert ein Vor-Ort-Gespräch

Nun denn, immerhin entschuldigt sie sich für den ausgebliebenen Rückruf und leitet das Anliegen des potentiellen Kunden weiter. Und siehe da: 45 Minuten später meldet sich ein Privatkundenbetreuer. Umstandslos vereinbart man einen Vor-Ort-Termin. Dieser kann dann – es ist bereits Mitte März – aufgrund von Corona zunächst nicht stattfinden. Doch man zeigt sich flexibel und bietet ein telefonisches Beratungsgespräch an. Ob sich die etwas komplizierte Gesprächsanbahnung gelohnt hat?

Anliegen des Kunden:

  • Anlagevolumen: 1,1 Mio. Euro 
  • Anlagehorizont: mind. 10 Jahre
  • Risikobereitschaft: gering
  • Nachhaltigkeitsfokus: Tierschutz und Klimaschutz
  • Besonderheiten: 50% des aktuellen Anlagevolumens in CHF wegen früherer Berufstätigkeit in der Schweiz. Ablehnung strukturierter Produkte wegen mangelnder Transparenz.
So zeitaufwendig das "Vorspiel" war, so sehr kommt man beim eigentlichen Beratungsgespräch gleich auf das Wesentliche  zu sprechen: Das Thema "Nachhaltigkeit" nimmt 80 % des Telefongesprächs ein. Und so soll es aus Sicht des Kunden auch sein. Die Evaluierung seiner Lebenssituation und die Ermittlung seines Risikoprofils treten dabei ein wenig in den Hintergrund. Dies jedoch ist explizit im Sinne des Kunden. Nur zur Coronakrise hätte er sich im Nachhinein etwas mehr Input vom Berater gewünscht. 

Hohe Fachkompetenz und ausgelagerte Expertise

In Sachen "Nachhaltigkeit" beweist der Berater eine hohe Fachkompetenz, auch wenn man sich hier der Expertise einer Schweizer Bank bedient. Die Rede ist von der Globalance Bank, die sich bereits seit 20 Jahren mit dem Thema beschäftigt – zunächst als Emittent nachhaltiger Fonds. Inzwischen hat die Bank mit dem "Footprint" einen eigenen Nachhaltigkeitsansatz entwickelt. In diesen fließen die drei Themen Umwelt (Biodiversität, Ressourcenumgang, Klima und Wasser), Gesellschaft (Ernährung, Gesundheit, Bildung und Wissen) und Wirtschaft (Innovation und Digitalisierung) ein. Aus der Bewertung aller drei Bereiche ergebe sich schließlich ein Score von 0-100.

Was heißt dies konkret?  Coca Cola hat einen geringen Score bzw. hinterlässt einen hohen Footprint. Grund dafür ist u.a. der hohe Zuckergehalt beim Softdrinkhersteller und die damit verbundenen negativen gesundheitlichen Folgen. Anders verhält es sich mit Troickenshmpoo-Herstellern, die wegen der Wasserersparnis einen niedrigen Footprint hinterlassen. So weit, so gut. Doch leider sei es nicht möglich, die persönlichen Nachhaltigkeitsvorstellungen des Kunden zu berücksichtigen. Dieser ist daran interessiert, dass Tierschutzaspekte in die Nachhaltigkeitskriterien miteinfließen. Insofern wäre ein zusätzlicher Filter erforderlich, der bestimmte Branchen wie die Fleisch- und Milchindustrie sowie Unternehmen, die Tierversuche unternehmen, ausschließt. Der Kunde erfährt, dass eine Tierschutzorganisation sich mit einem ähnlichen Anlegen schon einmal an die Bank gewandt habe und ebenfalls in der Hinsicht nicht bedient werden konnte. 

Auch für die Schweizer Franken gibt es eine Lösung

Dem Kunden stehen schließlich drei Portfoliovarianten mit unterschiedlichen Risikoprofilen zur Auswahl. Die Globalance Bank nimmt dabei die Titelselektion vor, während die Umsetzung dann über Donner & Reuschel erfolgt. Was die Gebühren betrifft, so belaufen diese sich auf 0,35 % für das Know How der Globalance Bank. Insgesamt ergeben sie so laufende Kosten i.H.v. 1,1 bis 1,25 & p.a.

So sehr die Kontaktanbahnung zu wünschen übrig lässt, so versöhnlich stimmt dann die Nachbetreuung. Hier nimmt man sich viel Zeit für den Kunden und organisiert ein Telefongespräch mit dem Schweizer Kollegen von der Globalance Bank damit der Kunde tiefer nachfragen kann. Im Nachhinein beantwortet man zeitnah die Fragen, die sich aus dem Telefonat mit dem Schweizer Kollegen ergeben haben. Auch für die hohe Position an Schweizer Franken findet man eine Lösung für den Kunden. Diesen Teil – so der Vorschlag – könne er direkt bei den Schweizern anlegen. Den verbleibenden Euro-Anteil würde dann Donner & Reuschel betreuen. 

Tierversuche anhand von Estée Lauder erläutert 

Der Anlagevorschlag kommt gut beim Kunden an. In Sachen "Klimaschutz" – für den Kunden ein wichtiges Anliegen – weist die Bank einen überzeugenden Investmentprozess auf. Und zum Thema "Tierschutz" äußert man sich nochmals schriftlich und erläutert die Policy der Globalance Bank anhand des Unternehmens Estée Lauder zum Thema Tierversuche". Der Kosmetikhersteller führe seit über 20 Jahren keine Tierversuche mehr in den USA und Europa durch und engagiert sich dafür, dass sich auch China stärker an internationalen Tierschutzstandards hält. Dieses sagt dem Kunden sehr zu. Einziges Manko beim Anlagevorschlag: bei den Einzelpositionen fehlen die ISIN-Angaben. So ist es zum Teil bei den kleingedruckten Titeln nicht immer einfach herauszufinden, welche Unternehmen sich dahinter verbergen. 

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Preis-Leistungsverhältnis    

Kosten:

  • Vermögensverwaltung: 1,3 % p.a. zzgl. MwSt.

Mindestanlagesumme:

  • Fondsvermögensverwaltung ab 250.00 Euro
  • Private Banking ab 250.000 Euro
  • Vermögensverwaltung auf Einzeltitelbasis 500.000
  • Nachhaltige Vermögensverwaltung auf Einzeltitelbasis ab 1 Mio. Euro

Dienstleistungsportfolio

Kerngeschäftsfelder:

  • Vermögensverwaltung und -beratung
  • Finanzierungsberatung
  • Vorsorge- und Nachhfolgeberatung

Nachhaltigkeitsexpertise

  • Ausgelagerte Nachhaltigkeitsexpertise (Globalance Bank)
  • Verwendung des Footprint-Ansatzes (der Globalance Bank)
  • Ggf. zusätzlich Einsatz eines MSCI-ESG-Filters

Teilnahme am Performance-Projekt: Ja

Kontakt

  • Anschrift: Donner & Reuschel AG, Ballindamm 27, 20095 Hamburg, Deutschland
  • Internet:www.donner-reuschel.de

Fazit: Mit der Kontaktaufnahme hapert's zunächst ein wenig. Doch dann vermag Donner & Reuschel aufgrund einer hohen Fachexpertise und eines starken Engagements – auch in der Nachbetreuung – voll zu überzeugen. Und dies, auch wenn der Auswahlprozess in Sachen "Nachhaltigkeit" an die Globalance Bank in der Schweiz ausgelagert ist.

HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz. erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter QF/QF und Ralf Vielhaber / Verlag Fuchsbriefe.

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