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BRICS schaffen sich ab - durch Erweiterung

G7 bekommt durchsetzungsfähige Konkurrenz

Erde als virtuelle Darstellung mit Blick auf Südostasien. © Flow 37 / stock.adobe.com
Immer mehr Staaten erklären ihren Wunsch dem BRICS-Bündnis beizutreten. Die geopolitische Architektur wird dadurch grundlegend geändert. Das hat weitreichende Folgen.
Die BRICS-Staaten entwickeln sich koordiniert zu einem starken "Südpol" in der Weltwirtschaft und Geopolitik. Darauf deuten die Erweiterungsbestrebungen der Länder hin. Die ursprünglichen Gründungsmitglieder der BRIC-Gruppe (Brasilien, Russland, Indien und China, Gründung 2006) werden schon in Kürze weitere Länder in ihren Kreis aufnehmen. Südafrika, das im Jahr 2010 der Gruppe beitrat, war nur der erste Schritt. 

19 potenzielle Beitrittskandidaten

Derzeit liegen der BRICS-Gruppe von 19 Ländern Beitrittsanträge vor. Das sagte Anil Sooklal, der Botschafter Südafrikas. Die BRICS-Gruppe bereitet gerade ihr jährliches Gipfeltreffen vor, das dieses Jahr in Südafrika stattfindet (2. und 3. Juni in Kapstadt). Die Erweiterung der Gruppe und die Modalitäten der Expansion sollen auf dem Treffen thematisiert werden. 

Offiziell haben 13 Länder um den Beitritt zu den BRICS gebeten. Dazu zählen Saudi-Arabien und der Iran. Informell habe weitere sechs Länder darum ersucht, der den BRICS beitreten zu können. Unter diesen Ländern sind Argentinien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Ägypten, Algerien, Bahrein und Indonesien.

Schwellenländer bilden Gegenpol zur G7

Die Zusammenarbeit des "globalen Südens" wird in den kommenden Jahren kontinuierlich vertieft und ausgebaut werden. Gerade hat Brasiliens Präsident Lula da Silva dazu aufgerufen, im Handel der Südländer das Gewicht des Dollars zu reduzieren. Parallel dazu haben Brasilien und China beschlossen, ihre bilateralen Handel nicht mehr in USD abzuwickeln. Zudem gibt es Überlegungen zu einer eigenen BRICS-Reservewährung (FB vom 03.04.). 

Parallelstrukturen gibt es schon länger auch im Finanzsektor. Denn die BRICS-Staaten haben schon 2014 die "New Developement Bank" als Süd-Alternative zur Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gegründet. Das Institut ist damals immerhin mit 50 Mrd. US-Dollar Gründungskapital ausgestattet worden. Daneben gibt es noch einen eigenen Liquiditätsmechanismus. Das Contingent Reserve Arrangement (CRA) soll Mitglieder in Zahlungsschwierigkeiten unterstützen.

Die Durchsetzungskraft des Westens schwindet

Für den Westen wird auch die Durchsetzung politischer Interessen schwieriger. Das zeigt der Ukraine-Krieg deutlich. Keines der BRICS-Länder beteiligt sich an den Sanktionen gegen Russland. Auch viele andere aufstrebende Länder und BRICS-Anwärter folgen den Sanktionen der G7 nicht. Je koordinierter die Länder des globalen Südens agieren, desto weniger politisches Gewicht werden die Nordländer auf die Waagschale bringen - zumal auch die Bevölkerungszahlen eine klare Sprache sprechen. In den G7 leben derzeit ca. 800 Mio. Menschen (10% der Weltbevölkerung), die wenigen BRICS-Staaten bereits heute 3,2 Mrd. Menschen (40% der Weltbevölkerung).  

Fazit: Die BRICS schaffen sich in den nächsten Jahren selber ab - durch eine signifikante Erweiterung. Die dürfte in zwei oder drei Beitrittsrunden abgewickelt werden. Die Länder des globalen Südens bauen mit ihrer neuen Institution eine ernsthafte Konkurrenz zur nordwestlich dominierten G7 auf, die ein echter Gegenpol mit politischer und finanzieller Macht werden dürfte.

Hinweis: Eine lesenswerte Analyse dazu gibt es im Journal für Internationale Politik und Gesellschaft unter dem Titel "Das Ende des Westens". Die Analyse lesen Sie unter: https://www.ipg-journal.de/regionen/global/artikel/das-ende-des-westens-1-6647/

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