Gegenmaßnahmen für schwaches Weihnachtsgeschäft
Der Handel stellt sich auf ein schwaches Weihnachtsgeschäft ein. Das zeigt eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Der zufolge sinkt das durchschnittliche Budget für Geschenke in diesem Jahr auf 250 Euro. Im Vorjahr lag es noch bei 252 Euro und 2019, dem Jahr vor der Pandemie, sogar bei 281 Euro.
Die absoluten Einsparungen der Konsumenten in Kombination mit den stark gestiegenen Preisen sind ein doppelter Verlust für die Unternehmen. Hinzu kommt: Innenstädte und Weihnachtsmärkte leiden seit Jahren unter der wachsen Konkurrenz des Online-Handels. Die Pandemie beschleunigte diesen Trend nochmals kräftig: Nur 39% der Befragten legen noch Wert auf das weihnachtliche Shopping in der City. Vor der Pandemie waren es immerhin noch 59%.
HDE macht sich keine Illusionen
Vom Handelsverband Deutschland (HDE) veröffentlichte Zahlen unterfüttern die EY-Befragung. Der Branchenverband rechnet für das Weihnachtsgeschäft mit einem realen Umsatzminus von -4%. Etwas mehr als die Hälfte aller Non-Food-Unternehmen rechnet mit schlechteren oder deutlich schlechteren Umsätzen als im Vorjahreszeitraum.
Kommt es zudem zu Streiks, weil die Gewerkschaft Ver.di das Angebot der Arbeitgeber nicht annimmt, wird das Weihnachtsgeschäft zusätzlich leiden. Am vorigen Freitag (10.11.) wurde bereits bei vielen Händlern bundesweit die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft signalisiert weitere Streiks.
Mehr Insolvenzen absehbar
Ein schwaches Weihnachtsgeschäft wird zu weiteren Insolvenzen führen. Für viele Unternehmen ist das Weihnachtsgeschäft eine der umsatzstärksten Zeiten des Jahres. Im Spielzeughandel macht es etwa 25% am Gesamtumsatz aus.
Die Regelinsolvenzen stiegen im Oktober gegenüber dem Vorjahr bereits um 22,4%. Analysten verweisen darauf, dass die aktuellen Zahlen dem langjährigen Mittel entsprechen (FB vom 19.01.2023). Fällt das Geschäft in der Adventszeit mau aus, werden die Zahlen aber noch über dieses Niveau steigen.
Fazit: Das für viele besonders wichtige Weihnachtsgeschäft wird mau sein und für dem Handel aus dem schlechten Jahr 2023 kein gutes mehr machen.
Hinweis: Angesichts der Sparzwänge der Konsumenten können Händler versuchen, das Weihnachtsgeschäft mit klugen Rabatt-Aktionen zu retten. Viele Kunden könnten zudem geneigt sein, auf etwas geringere Qualitäten auszuweichen, um ihr Budget zu schonen.