Grüne Metalle: Chinas Strategie erobert den Markt und verändert das globale Machtgefüge
Die chinesische Führung will den internationalen Handel mit „Grünen Metallen“ in den Griff bekommen. Es geht insbesondere um Lithium, Kupfer, Nickel, Kobalt und Aluminium sowie die Seltenerd-Metalle. China ist bei den meisten dieser Metalle der mit Abstand größte Verbraucher oder Produzent oder hat Einfluss auf die Bergbauunternehmen im Ausland.
Und so sichern sich die Chinesen die Einflussnahme. Beispiel Lithium: Dessen Variante Lithium-Karbonat ist für die Herstellung von Batterien für Elektroautos unverzichtbar. Die chinesische Rohstoffbörse Guangzhou Futures Exchange hat erst im Juli dieses Jahres Lithium-Karbonat - Kontrakte eingeführt. Nach weniger als drei Wochen ist Guangzhou der wichtigste Börsenmarkt für dieses Metall geworden – wichtiger als die London Metal Exchange (LME), die Singapore Exchange und die amerikanische CME. Kontrakte wie die florierenden Lithium-Karbonat-Kontrakte sind äußert wichtig, weil sie es der Industrie ermöglichen, sich gegen stärkere Marktpreisschwankungen abzusichern. Außer für Lithium-Karbonat werden sie für Kupfer und Nickel als Hedging-Möglichkeit angeboten.
Preissetzungsmacht und Handel in Renminbi
Für die chinesische Führung ist es von Bedeutung, dass mit der in China ansässigen Börse der Renmimbi als Handelswährung befördert wird. Setzte früher die LME auch für die Grünen Metalle den dominierenden Marktpreis fest, so geht diese Rolle nun schrittweise auf China und dessen Währung über.
Derzeit laufen in China die Planungen für eigene Metall-Lagerhäuser im Ausland an. Bisher besitzt lediglich die LME solche Lager in großem Stil. Betrieben werden sollen sie voraussichtlich von der Shanghai Futures Exchange. Der chinesischen Machtposition kommt zur Hilfe, dass die Futures Kontrakte der Börse in Shanghai bisher nicht für ausländische Unternehmen direkt zugänglich sind.