Kaffeepreise mit Zug nach oben
Unsere Prognose für den Kaffeepreis (FD vom 23.07.) hat sich schon bewahrheitet. Binnen weniger Tage zogen die Kaffeepreise dynamisch an und markierten prompt ein Sechs-Jahreshoch bei 214 US-Cent je Pfund. Die Retourkutsche am Markt ließ indes auch nicht lange auf sich warten. Bereits Anfang August sorgten Gewinnmitnahmen für einen Rutsch des Kaffeepreises auf etwa 171 US-Cent je Pfund und damit auf das alte Ausbruchsniveau zurück.
Auch wenn der Schwung nun etwas nachgelassen hat, ist der Aufwärtstrend weiter intakt. Der jüngste Rücksetzer bietet darum erneut eine gute Gelegenheit zum Aufbau von Long-Positionen. Denn aus fundamentaler Sicht spitzt sich die Lage auf dem Kaffeemarkt immer weiter zu.
Kaffeepreise langfristig mit Zug nach oben
Im wichtigen Produzentenland Brasilien, das Land hat einen Weltmarktanteil von 20 bis 30% am Kaffee-Export, belasten Wetterkapriolen die Ernte so stark wie lange nicht mehr. Ende Juli rutschten die Temperaturen in den wichtigsten Kaffeeanbaugebieten Brasiliens zweitweise unter Null Grad. Der südliche Teil des größten Anbaugebiets, Minas Gerais, erlebte die kälteste Periode seit 1994. Zuvor wurden die Pflanzen bereits durch die größte Dürre seit 100 Jahren geschwächt.
Die Auswirkungen der Wetterwidrigkeiten sind langfristiger Natur. Geht eine Pflanze ein, dauert es bis zu sieben Jahre, bis ein neuer Baum ähnlich viele Bohnen trägt. Diese Ausfällen können andere Anbauländer kaum zügig ausgleichen. Nun warten die brasilianischen Kaffeebauern auf Regen, welcher jedoch nicht in Sicht ist. Das US-Climate Prediction Center hat kürzlich auf die Möglichkeit hingewiesen, dass „La Nina“ zurückkehren könnte. Dieses Wetterphänomen führt in der Regel zu einer Verzögerung der Niederschläge.
Fazit: Die Rallygeschwindigkeit bei Kaffee hat etwas nachgelassen, der Trend bleibt jedoch intakt und ist fundamental unterstützt.
Empfehlung: Mit einem ungehebelten Kaffee-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJT 2) können Anleger dem Preistrend folgen.