Kunststoff-Recycling-Branche in schwerem Fahrwasser
Unternehmen des Kunststoff-Recyclings werden auch 2024 mit großen Problemen zu kämpfen haben. 2023 wurden sie von zwei Seiten hart getroffen. Die Branche ist energieintensiv. Daher wurde die Produktion im letzten Jahr teurer. Zum anderen führte die Rezession in Deutschland zum ersten Absatzrückgang seit einigen Jahren. Die Preise für Rezyklate gingen je nach Kunststoff um 30 bis über 50% zurück. Vor allem ausländische Anbieter von Neukunststoffen können die Preise dank ihrer Kostenvorteile dennoch leicht unterbieten.
2024 werden sich die Preise wohl auf niedrigem Niveau stabilisieren
2024 wird kaum besser werden. Die Recycling-Unternehmen haben sortierte Kunststoffabfälle und Recyclingprodukte eingelagert, erklärt der Branchenverband bvse auf Anfrage von FUCHSBRIEFE. Damit wollen die Unternehmen einen noch stärkeren Preisverfall verhindern. Gleichzeitig steigen aber die Kosten für die Lagerhaltung. Immerhin sorgen zwei Effekte dafür, dass sich die Preise stabilisieren. Internationale Märkte sind bereit, größere Mengen an Recyclaten aufzunehmen. Außerdem wird der Anteil der Kunststoffe, die verbrannt werden, in diesem Jahr wohl steigen.
Exportverbot für Kunststoff-Abfälle droht den Markt weiter zu verzerren
Das Exportverbot für Kunststoff-Abfälle, das in der EU seit Anfang diesen Jahres gilt, droht für weitere Verwerfungen des Recyclingmarktes zu sorgen. Denn dadurch steigen die verfügbaren Mengen, während die Verarbeitungskapazitäten unverändert sind. Das wird die Preise für Kunststoffabfälle weiter unter Druck setzen. Letztlich könnte die Folge sein, dass jene Unternehmen, die solche Abfälle sammeln und sortieren, für das sortierte Material kaum noch etwas erhalten und der Markt für Recyclingprodukte sich auch längerfristig nicht erholen kann