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Wassermangel als globales Unternehmens-Risiko

Las Vegas muss das kühle Nass rationieren

Las Vegas muss das kühle Nass rationieren. Copyright: Pexels
Die Welt ist im Wandel – und sie leidet vielerorts an Wassermangel. Während das Problem lange Zeit nur die ohnehin heißen Regionen der Welt zu betreffen schien, können sich heute auch die Industrienationen dem Problem nicht mehr entziehen. Das wird Auswirkungen haben – auch auf die globalen Lieferketten.

Denken Sie Wassermangel künftig global als Unternehmensrisiko. Vor fünfzig Jahren war Wassermangel ein vorrangiges Problem weniger entwickelter Staaten (mit denen die Handelsbeziehungen meist ohnehin schwach waren. Heute sind auch  beinahe sämtliche Industrienationen davon bedroht. Unternehmen kommen daher nicht mehr daran vorbei, die Wasser-Problematik in ihre Risikoanalysen einzubeziehen.

Der Westen der USA trocknet aus

Aktuell zeigt sich das an der vor allem im US-Bundestaat Nevada. Dort herrscht seit zwei Jahrzehnten anhaltende Trockenheit. Dem Lake Mead geht das Wasser aus. Er ist eines der bedeutendsten US-Reservoirs und entstand vor 85 Jahren durch den Bau des Hoover-Staudamms. Ohne diesen See wäre die moderne Entwicklung des amerikanischen Westens nicht vorstellbar. Heute sind 25 Millionen Menschen direkt vom Wasser des Sees abhängig.

Der Wasserstand des Lake Mead ist Dürre-bedingt auf einem historischen Tief. Die US-Regierung wird voraussichtlich im kommenden Monat den Wassernotstand am See ausrufen. Das wird dazu führen, dass zuerst Einheimische in Nevada (inkl. Las Vegas) und Arizona sich auf Wasserkürzungen einstellen müssen.

Rationierung bis ins Silicon Valley möglich

Sollte die Trockenheit anhalten – wofür die Wetterprognose spricht – muss ab 2023 auch Kalifornien inklusive Silicon Valley mit Wasser-Rationierungen rechnen. Die Energiesicherheit könnte aufgrund unterbrochener Kühlketten nicht mehr gewährleistet werden - im schlimmsten Fall stehen die Zentralen von Apple, Google und Co. ohne Strom da. Neben den Verwaltungszentralen sind auch Produktionsstätten vom Wassermangel bedroht. Im Jahr 2020 exportierten kalifornische Firmen Fahrzeuge im Wert von 5,7 Mrd. USD, Flugzeugbauteile (5 Mrd. USD), IT-Technik für verschiedenste Branchen (auch die begehrten Halbleiter) und landwirtschaftliche Erzeugnisse - allen voran Mandeln (3,4 Mrd. USD).

Dafür reicht ein weiteres Absinken des Wasserspiegels um 8,5 m. Aktuell liegt der Wasserspiegel 325 m ü.d.M., vor vier Monaten waren es noch 331 m. Auch die Stromversorgung durch den Hoover-Damm würde problematisch werden. Der Norden Mexikos wäre als Wasserbezieher ebenfalls betroffen.

Dürre als Gefahr für globale Handelsketten

Die Dürre hat damit das Potenzial, die ohnehin schon stockenden Handelsströme weiter zu stören. Immer mehr wirtschaftlich stark mit Deutschland verflochtene Regionen werden von dauerhafter Trockenheit bedroht. Zu den glücklichen Ausnahmen gehören etwa Japan oder Skandinavien. Auch in Deutschland war Wasserknappheit in den vergangenen Jahren immer wieder ein Problem, etwa in Hinsicht auf die Landwirtschaft, die Binnenschifffahrt oder die Kühlung von Kraftwerken.

Fazit: Der Umgang mit Wasserknappheit muss in Risikoanalysen adressiert werden. Klimafolgenbewältigung wird zur strategischen Zukunftsaufgabe im Unternehmen.

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