Lithium aus Südamerika
Das argentinische Unternehmen Y-TEC und das bolivianische Staatsunternehmen YLB haben eine enge Kooperation bei der Forschung und der Produktion von Lithium-Batterien angekündigt. Dabei wird Bolivien allem Anschein nach der Partner sein, der Lithium liefert. Argentinien wiederum dürfte die Verarbeitung des Rohstoffes zu Kathodenmaterialen und Lithiumsalzen vornehmen.
Südamerika im Lithium-Aufschwung
Argentinien hat einen Weltmarktanteil von ca. 7% an der globalen Lithium-Förderung. An der Spitze steht Australien (65%), gefolgt von Chile (18%) und China (8%). Das arme Bolivien sitzt auf den größten Reserven (21 Mio. Tonnen), verfügt aber über wenig eigene Abbaumöglichkeiten. Gegen Investitionen westlicher Unternehmen wehrt sich die Regierung in La Paz vehement.
Die argentinisch-bolivianische Produktion ist vor allem für die langfristige Preisentwicklung eine gute Nachricht. Kostete eine Tonne Lithium im Jahr 2004 noch 2.000 US-Dollar, waren es im Durchschnitt des Jahres 2021 22.000 US-Dollar. Die Fördermenge Bolivianischen Lithiums läuft seit einem Jahr hoch, soll 70 Jahre dauern und bei 40.000 bis 50.000 Tonnen Lithiumhydroxid liegen. Das ist in etwa die Fördermenge des bisherigen Spitzenreiters Australien.
Wichtiger Rohstoff der Batterie-Industrie
Die Weiterverarbeitung des Lithiums zu Elektroden und Batteriezellen erfolgt zumeist in China, Südkorea oder Taiwan. Allerdings gibt es auch in Europa eine wachsende Batterieproduktion etwa von Unternehmen Northvolt, Tesla, VW oder Varta. Auch die chemische Industrie (Z.B. Keramik, Glas, Schmierstoffe, Polymere) benötigt den Rohstoff.
Im Rahmen der globalen Lieferkettenprobleme setzen die Unternehmen auf eine Diversifizierung ihrer Lieferketten. So hat VW angekündigt, Lithium nicht mehr nur aus Europa und China zu beziehen, sondern auch aus Australien, dem Kongo und eben Argentinien und Bolivien.